Lunovis von Christian Morgenstern
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Lunovis in planitie stat |
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cultrumque magn' expectitat. |
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Lunovis. |
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Lunovis herba rapta it |
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in montes, unde cucurrit. |
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Lunovis. |
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Lunovis habet somnium: |
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Se culmen rer' ess' omnium. |
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Lunovis. |
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Lunovis mane mortuumst. |
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Sol ruber atque ips' albumst. |
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Lunovis. |
Details zum Gedicht „Lunovis“
Christian Morgenstern
4
12
35
nach 1887
Moderne
Gedicht-Analyse
Das Gedicht „Lunovis“ wurde von Christian Morgenstern verfasst. Morgenstern wurde am 6. Mai 1871 geboren und starb am 31. März 1914. Der Autor ist damit dem literarischen Symbolismus und insbesondere der literarischen Strömung des so genannten Phantastischen Realismus zuzurechnen, welche sich besonders durch das Spiel mit Worten und Sprache, ironischen Humor und gesellschaftskritische Untertöne kennzeichnet.
Auf den ersten Eindruck ist das Gedicht etwas schwer zugänglich, da es in Latein verfasst ist. Dies könnte einen Hinweis auf die akademische Bildung des Autors darstellen und eine Distanz zum Alltäglichen herstellen.
Im ersten Vers steht Lunovis auf einer Ebene und wartet auf einen großen Schnitt. In der zweiten Strophe entnimmt Lunovis Gras und geht in die Berge, aus denen er gekommen ist. In der dritten Strophe hat Lunovis einen Traum davon, das Gipfel aller Dinge zu sein. Im vierten und letzten Vers ist Lunovis am Morgen tot, die Sonne ist rot und er selbst ist weiß. Der Name „Lunovis“ taucht in jeder Strophe auf; es lässt sich interpretieren, dass „Lunovis“ eine Personifizierung des Mondes ist (von lat. „luna“ = Mond; „vis“ = Kraft).
Die Aussage des Gedichts liegt in der Beobachtung der Natur und der Reflektion auf die Vergänglichkeit des Lebens. Lunovis lebt, träumt und stirbt, und mit ihm verändert sich auch die Landschaft (Ebene, Berge).
Formal besteht das Gedicht aus vier Strophen mit je drei Versen, es handelt sich um regelmäßige Tripel. Die Sprache ist lateinisch, was einerseits als Bildungsnachweis des Autors, andererseits auch als Distanzierung vom Alltag zu deuten ist.
Zusammenfassend geht es in dem Gedicht also um den Kreislauf des Lebens und den Lauf der Natur, verkörpert durch die Figur des Lunovis, die möglicherweise als Allegorie für den Mond zu lesen ist. Das Gedicht reflektiert aber nicht nur Vergänglichkeit, es hat auch eine spirituelle Dimension in der Vision des Lunovis, das Zentrum aller Dinge zu sein. Damit ist es typisch für das Werk Morgensterns und seine Liebe zur Phantastik und Symbolik.
Weitere Informationen
Bei dem vorliegenden Text handelt es sich um das Gedicht „Lunovis“ des Autors Christian Morgenstern. Im Jahr 1871 wurde Morgenstern in München geboren. Im Zeitraum zwischen 1887 und 1914 ist das Gedicht entstanden. Erscheinungsort des Textes ist Zürich. Anhand der Entstehungszeit des Gedichtes bzw. von den Lebensdaten des Autors her kann der Text der Epoche Moderne zugeordnet werden. Bei dem Schriftsteller Morgenstern handelt es sich um einen typischen Vertreter der genannten Epoche. Das 35 Wörter umfassende Gedicht besteht aus 12 Versen mit insgesamt 4 Strophen. Der Dichter Christian Morgenstern ist auch der Autor für Gedichte wie „Bedenke, Freund, was wir zusammen sprachen“, „Bim, Bam, Bum“ und „Brief einer Klabauterfrau“. Zum Autor des Gedichtes „Lunovis“ haben wir auf abi-pur.de weitere 189 Gedichte veröffentlicht.
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