Liedchen von Joachim Ringelnatz

Die Zeit vergeht.
Das Gras verwelkt.
Die Milch entsteht.
Die Kuhmagd melkt.
 
Die Milch verdirbt.
Die Wahrheit schweigt.
Die Kuhmagd stirbt.
Ein Geiger geigt.
Arbeitsblatt zum Gedicht
PDF (23.4 KB)

Details zum Gedicht „Liedchen“

Anzahl Strophen
2
Anzahl Verse
8
Anzahl Wörter
24
Entstehungsjahr
1933
Epoche
Moderne,
Expressionismus

Gedicht-Analyse

Das Gedicht trägt den Titel „Liedchen“ und wurde von Joachim Ringelnatz verfasst, der von 1883 bis 1934 lebte. Dies bedeutet, dass das Werk in die Epoche der Moderne einzuordnen ist.

Auffällig ist die Kompaktheit und Einfachheit des Gedichts. Ringelnatz führt uns mit wenigen, aber prägnanten Worten durch einen Kreislauf des Lebens.

Im Inhalt wird das unvermeidliche Voranschreiten der Zeit sowie der natürliche Verfall thematisiert. Es beginnt mit der simplen Feststellung, dass die Zeit vergeht. In den folgenden Versen wird dieses Konzept durch verschiedene Beispiele illustriert: Gras verwelkt, Milch entsteht und wird gemolken, doch schließlich verdirbt sie. Ebenso wird das Ende des Lebens einer Kuhmagd angesprochen. Im Hintergrund spielt eine Geige, möglicherweise als Symbol für den unaufhaltsamen Fluss der Zeit und das ständige Weiterleben der Welt.

Ringelnatz schafft es, eine komplexe Thematik in einen kurzen und verständlichen Text zu packen. Er schlägt elegante Metaphern vor, die den Leser zum Nachdenken anregen. Damit bewegt sich das lyrische Ich zwischen der Konfrontation mit dem eigenen Sterben und dem Akzeptieren des unaufhaltsamen Lebenslaufs.

Die Form und die Sprache des Gedichts sind bewusst einfach gehalten, um die Thematik zu betonen. Jede Strophe besteht aus je vier Versen, es besteht also ein klarer Rhythmus und eine Struktur. Zudem nutzt Ringelnatz einen einfachen Reim, was dem Gedicht trotz seiner Schwere eine Art Leichtigkeit verleiht und es für den Leser zugänglich macht.

Zusammenfassend lässt sich sagen, dass „Liedchen“ ein gelungenes Beispiel für Ringelnatz' Fähigkeit ist, tiefgründige und ernste Themen auf eine einfache, aber dennoch eindringliche Weise zu präsentieren. Es stellt nicht nur den unvermeidlichen Ablauf des Lebens dar, sondern fordert den Leser auch dazu auf, diese Tatsache zu akzeptieren und das Leben trotz seiner Vergänglichkeit zu schätzen.

Weitere Informationen

Joachim Ringelnatz ist der Autor des Gedichtes „Liedchen“. Geboren wurde Ringelnatz im Jahr 1883 in Wurzen. Entstanden ist das Gedicht im Jahr 1933. Der Erscheinungsort ist Berlin. Von der Entstehungszeit des Gedichtes bzw. von den Lebensdaten des Autors her lässt sich das Gedicht den Epochen Moderne oder Expressionismus zuordnen. Bei Ringelnatz handelt es sich um einen typischen Vertreter der genannten Epochen. Das vorliegende Gedicht umfasst 24 Wörter. Es baut sich aus 2 Strophen auf und besteht aus 8 Versen. Weitere Werke des Dichters Joachim Ringelnatz sind „Afrikanisches Duell“, „Alone“ und „Alte Winkelmauer“. Zum Autor des Gedichtes „Liedchen“ liegen auf unserem Portal abi-pur.de weitere 560 Gedichte vor.

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