Liebeslied von Klabund

Dein Mund, der schön geschweifte,
dein Lächeln, das mich streifte,
dein Blick, der mich umarmte,
dein Schoß, der mich erwarmte,
dein Arm, der mich umschlungen,
dein Wort, das mich umsungen,
dein Haar, darein ich tauchte,
dein Atem, der mich hauchte,
dein Herz, das wilde Fohlen,
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die Seele unverhohlen,
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die Füße, welche liefen,
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als meine Lippen riefen –:
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Gehört wohl mir, ist alles meins,
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wüßt’ nicht, was mir das liebste wär’,
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und gäb’ nicht Höll’ noch Himmel her:
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eines und alles, all und eins.
Arbeitsblatt zum Gedicht
PDF (23.9 KB)

Details zum Gedicht „Liebeslied“

Autor
Klabund
Anzahl Strophen
1
Anzahl Verse
16
Anzahl Wörter
82
Entstehungsjahr
1927
Epoche
Literatur der Weimarer Republik / Neue Sachlichkeit

Gedicht-Analyse

„Beim Gedicht handelt es sich um ein „Liebeslied“ von Alfred Henschke, der unter dem Pseudonym Klabund bekannt war. Er lebte von 1890 bis 1928 und ist somit in die Zeit des Expressionismus einzuordnen.

Erster Eindruck des Gedichts ist eine intensive Beschreibung der Geliebten und der Gefühle des lyrischen Ichs. Die Worte sind sehr emotional und bildreich und erzeugen eine innige Atmosphäre.

Der Inhalt des Gedichts dreht sich um die tiefe Liebe und Begehren des lyrischen Ichs zur Geliebten. Er beschreibt diverse Aspekte ihrer physischen Präsenz (Mund, Lächeln, Blick, Schoß, Arm, Haar, Atem, Herz, Seele, Füße), welche ihn alle auf unterschiedliche Weise tief berühren und seine Sinne ansprechen. Dabei betont er, dass all das zu ihm gehört („ist alles meins“) und er nicht in der Lage ist, zu entscheiden, was davon ihm am wichtigsten ist („wüßt' nicht, was mir das liebste wär”). Er drückt den Stellenwert seiner Geliebten in seinem Leben aus, indem er betont, dass er dafür weder Himmel noch Hölle hergeben würde („und gäb’ nicht Höll’ noch Himmel her“).

In puncto Form besteht das Gedicht aus einer einzigen Strophe mit sechzehn Versen. Es folgt kein festes Reimschema, es handelt sich also um einen freien Vers. Die Sprache ist sehr bildhaft und emotional. Jeder Vers beginnt ausnahmslos mit „dein“ oder „deine“, was die starke Fokussierung auf die Geliebte verdeutlicht und ein Gefühl der Nähe und Intimität erzeugt.

Insgesamt vermittelt das Gedicht eine tiefe Liebe und Sinnlichkeit. Es ist ein Liebeslied in Form eines Gedichts, das die Emotionen und das Verlangen des lyrischen Ichs eindringlich schildert und die physische Präsenz der Geliebten auf vielfache Weise hervorhebt.„

Weitere Informationen

Das Gedicht „Liebeslied“ stammt aus der Feder des Autors bzw. Lyrikers Klabund. 1890 wurde Klabund in Crossen an der Oder geboren. Im Jahr 1927 ist das Gedicht entstanden. Der Erscheinungsort ist Berlin. Aufgrund der Entstehungszeit des Gedichtes bzw. der Lebensdaten des Autors kann der Text der Epoche Literatur der Weimarer Republik / Neue Sachlichkeit zugeordnet werden. Bei Verwendung der Angaben zur Epoche prüfe bitte die Richtigkeit der Zuordnung. Die Auswahl der Epoche ist ausschließlich auf zeitlicher Ebene geschehen und muss daher nicht unbedingt richtig sein. Das 82 Wörter umfassende Gedicht besteht aus 16 Versen mit nur einer Strophe. Weitere Werke des Dichters Klabund sind „Akim Akimitsch“, „Altes Reiterlied“ und „Ausmarsch“. Zum Autor des Gedichtes „Liebeslied“ haben wir auf abi-pur.de weitere 139 Gedichte veröffentlicht.

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