Leutnant Schmiedt von Heinrich Kämpchen

Und wieder hört im Russenland
Man Flintenschüsse knallen,
Und wieder ist ein Freiheitsheld
Durch Schergenhand gefallen. –
 
In kühnem Trutz, ein ganzer Mann,
Die Augen unverbunden,
So hat der neue Robert Blum
Den Tod für’s Volk gefunden. –
 
Der Freiheit treu, so sank der Held
10 
Auf Rußlands Erde nieder –
11 
Sein letztes Wort, sein letzter Gruß:
12 
Vergeßt mich nicht, ihr Brüder! –
Arbeitsblatt zum Gedicht
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Details zum Gedicht „Leutnant Schmiedt“

Anzahl Strophen
3
Anzahl Verse
12
Anzahl Wörter
59
Entstehungsjahr
1909
Epoche
Moderne

Gedicht-Analyse

Das hier vorliegende Gedicht ist „Leutnant Schmiedt“ von Heinrich Kämpchen, einem deutschen Dichter und Schriftsteller des Naturalismus und Impressionismus. Kämpchen lebte von 1847 bis 1912, was eine zeitliche Einordnung des Gedichts in das 19. oder frühe 20. Jahrhundert erlaubt.

Auf den ersten Eindruck vermittelt das Gedicht eine Stimmung von Melancholie und Traurigkeit. Es erzählt die Geschichte eines Freiheitskämpfers, der im Kampf gegen die russische Obrigkeit gefallen ist und betont dessen Mut und Hingabe an die Sache des Volkes.

In einfachen Worten gesprochen, drückt das lyrische Ich Bewunderung und Respekt für den gestorbenen Leutnant Schmiedt aus, einen Mann, der im Gedicht als Held und Märtyrer dargestellt wird. Dieser kämpfte unerschrocken für Freiheit und für das Volk, und opferte schließlich sein Leben für diese Ziele. Sein letzter Aufruf, nicht vergessen zu werden, legt nahe, dass er seinen Tod als notwendiges Opfer betrachtete, um das Bewusstsein und den Widerstand gegen die Unterdrückung zu stärken.

Formal ist das Gedicht in drei vierzeilige Strophen aufgeteilt. Es wird ein Reimschema von AABB verwendet, was ein traditionelles Muster in der deutschen Lyrik ist und dem Gedicht einen rhythmischen und melodischen Fluss verleiht.

Die Sprache des Gedichts ist relativ schlicht und unverschnörkelt, typisch für die Dichtung des Naturalismus. Es verwendet stark emotionale und symbolische Begriffe wie „Freiheitsheld“, „Schergenhand“, „Robert Blum“, um den Konflikt zwischen Freiheit und Unterdrückung, zwischen Held und Feind zu verdeutlichen. Robert Blum, ein deutscher Demokrat, wird als Symbol der volksnahen Freiheitskämpfer eingesetzt, und stellt eine klare Parallele zu Leutnant Schmiedt dar.

Insgesamt präsentiert „Leutnant Schmiedt“ von Heinrich Kämpchen einen Heldenbild, der seine eigene Sicherheit und sein Leben für das Allgemeinwohl opfert und damit an den Geist nationaler Freiheitsbewegungen appelliert.

Weitere Informationen

Der Autor des Gedichtes „Leutnant Schmiedt“ ist Heinrich Kämpchen. Der Autor Heinrich Kämpchen wurde 1847 in Altendorf an der Ruhr geboren. 1909 ist das Gedicht entstanden. Der Erscheinungsort ist Bochum. Eine Zuordnung des Gedichtes zur Epoche Moderne kann aufgrund der Entstehungszeit des Gedichtes bzw. der Lebensdaten des Autors vorgenommen werden. Die Richtigkeit der Epoche sollte vor Verwendung geprüft werden. Die Zuordnung der Epoche ist ausschließlich auf zeitlicher Ebene geschehen. Da es keine starren zeitlichen Grenzen bei der Epochenbestimmung gibt, können hierbei Fehler entstehen. Das 59 Wörter umfassende Gedicht besteht aus 12 Versen mit insgesamt 3 Strophen. Heinrich Kämpchen ist auch der Autor für Gedichte wie „Abend am Rhein“, „Abendläuten“ und „Altendorf“. Auf abi-pur.de liegen zum Autor des Gedichtes „Leutnant Schmiedt“ weitere 165 Gedichte vor.

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