An die Jungen von Heinrich Heine

Laß dich nicht kirren, laß dich nicht wirren
Durch goldne Aepfel in deinem Lauf!
Die Schwerter klirren, die Pfeile schwirren,
Doch halten sie nicht den Helden auf.
 
Ein kühnes Beginnen ist halbes Gewinnen,
Ein Alexander erbeutet die Welt!
Kein langes Besinnen! Die Königinnen
Erwarten schon knieend den Sieger im Zelt.
 
Wir wagen, wir werben! besteigen als Erben
10 
Des alten Darius Bett und Thron.
11 
O süßes Verderben! o blühendes Sterben!
12 
Berauschter Triumphtod zu Babylon!
Arbeitsblatt zum Gedicht
PDF (23.9 KB)

Details zum Gedicht „An die Jungen“

Anzahl Strophen
3
Anzahl Verse
12
Anzahl Wörter
73
Entstehungsjahr
1851
Epoche
Junges Deutschland & Vormärz

Gedicht-Analyse

Das Gedicht „An die Jungen“ wurde von Heinrich Heine geschrieben, der von 1797 bis 1856 lebte. Das fällt in die Epoche des Vormärz und des Biedermeier, auch bekannt als Spätromantik, in der Deutschland sich politisch und sozial stark veränderte. Heine selbst war bekannt für seinen politisch engagierten und gesellschaftkritischen Stil.

Auf den ersten Blick handelt es sich um ein ansprechendes, hauptsächlich mit Heldentum und Sieg assoziiertes Gedicht. Das lyrische Ich scheint sich direkt an eine junge Generation zu richten und ruft dabei zum Handeln und Mut auf.

Im Inhalt fährt das lyrische Ich fort, junge Menschen zu ermutigen, sich nicht von Verlockungen (verkörpert durch die „goldene Äpfel“) beirren zu lassen und mutig ihre Ziele zu verfolgen („Die Schwerter klirren, die Pfeile schwirren, doch halten sie nicht den Helden auf“). Es gibt einen starken Aufruf zum Handeln ohne Zögern und dazu, die Welt zu erobern, ähnlich wie Alexander der Große („Ein Alexander erbeutet die Welt“). Der Sieg und die Belohnung, die durch „Königinnen“ symbolisiert wird, warten bereits. Es gibt auch eine gewisse Verklärung des gefährlichen und tödlichen Handelns, indem es mit süßem Verderben und blühendem Sterben assoziiert wird.

Das Gedicht besteht aus drei Strophen mit jeweils vier Versen und hat somit eine konstante, strukturierte Form. Die Sprache ist pathetisch und heroisch, mit vielen Bildern und Anspielungen aus der Antike und Mythologie, was typisch für die Romantik ist. Es gibt auch einen starken Rhythmus und Reim, der dem Gedicht eine Art von Marsch- oder Kampfmusik gibt.

Insgesamt kann man Heines Gedicht als Aufruf an die junge Generation verstehen, ihre Ziele mutig und entschlossen zu verfolgen, trotz aller Widerstände und Versuchungen, und die Welt für sich zu beanspruchen. Es ist ein Appell, Mut und Heldenmut über Vorsicht und Zurückhaltung zu stellen. Es spiegelt eine Zeit wider, in der viele junge Menschen sich danach sehnten, ihren Platz in der Welt zu finden und sie zu gestalten und sich von den Fesseln des Alten zu befreien.

Weitere Informationen

Bei dem vorliegenden Text handelt es sich um das Gedicht „An die Jungen“ des Autors Heinrich Heine. Geboren wurde Heine im Jahr 1797 in Düsseldorf. 1851 ist das Gedicht entstanden. Der Erscheinungsort ist Hamburg. Eine Zuordnung des Gedichtes zur Epoche Junges Deutschland & Vormärz kann aufgrund der Entstehungszeit des Gedichtes bzw. der Lebensdaten des Autors vorgenommen werden. Bei dem Schriftsteller Heine handelt es sich um einen typischen Vertreter der genannten Epoche. Das vorliegende Gedicht umfasst 73 Wörter. Es baut sich aus 3 Strophen auf und besteht aus 12 Versen. Heinrich Heine ist auch der Autor für Gedichte wie „Ach, wenn ich nur der Schemel wär’“, „Ahnung“ und „Allnächtlich im Traume seh’ ich dich“. Zum Autor des Gedichtes „An die Jungen“ haben wir auf abi-pur.de weitere 535 Gedichte veröffentlicht.

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