Lebensregel von Frank Wedekind

Du kannst einzig mit dem Guten
Dauernd gut Geschäfte machen;
Schlechte schuften und verbluten,
Schwindler jubeln und verkrachen.
 
Auf der ganzen Erde Gottes
Wird die Pflicht das Glück beneiden –
Doch am schönsten ist ein flottes
Todesringen zwischen Beiden.
 
Nur beherzige die Lehre
10 
Von der Wiege bis zum Grabe:
11 
Der Besiegte hat die Ehre,
12 
Den Besieger ehrt die Habe.
Arbeitsblatt zum Gedicht
PDF (23.8 KB)

Details zum Gedicht „Lebensregel“

Anzahl Strophen
3
Anzahl Verse
12
Anzahl Wörter
58
Entstehungsjahr
1905
Epoche
Moderne

Gedicht-Analyse

Das Gedicht „Lebensregel“ wurde von Frank Wedekind verfasst, einem deutschen Dramatiker und Lyriker, der von 1864 bis 1918 lebte. Daraus lässt sich schlussfolgern, dass das Gedicht in der Epoche der Jahrhundertwende bzw. im Umfeld des Naturalismus und Expressionismus entstanden sein könnte.

Auf den ersten Blick wirkt das Gedicht wie entsprechende Lebensweisheiten oder Empfehlungen, die in einer leicht verständlichen Sprache und einer klaren Struktur präsentiert werden. Das lyrische Ich gibt Ratschläge und seine eigene Perspektive auf das Leben preis.

In der ersten Strophe wird gesagt, dass nur mit „Gutem“ langfristig gute Geschäfte gemacht werden können. Hierbei wird auch eine gewisse Kritik am Verhalten von „Schlechten“ und „Schwindlern“ geäußert, die hart arbeiten und bluten oder jubeln und dann scheitern. In der zweiten Strophe wird der Aspekt der Pflicht und des Glücks aufgegriffen und die Idee, dass der Kampf oder das Ringen zwischen beiden am schönsten sei. Die letzte Strophe endet mit der Weisheit, dass der Besiegte die Ehre hat, während der Sieger von seinem Besitz geehrt wird. Insgesamt interpretiert das lyrische Ich das Leben als einen stetigen Kampf oder Wettbewerb, in dem das „Gute“ hervorstechen und sich durchsetzen sollte.

Das Gedicht hat eine klar definierte Struktur mit drei Strophen zu je vier Versen. Es weist keinen erkennbaren Reimschema auf, was der Aussage und der ernsten Thematik des Texts eine besondere Schwere und Nachdrucklichkeit verleiht. Wedekind verwendet eine allgemeinverständliche Sprache mit einem gewissen Grad an Formalität und Direktheit. Seine Wortwahl ist bewusst und eindringlich, wodurch er seine Botschaft klar und unmissverständlich zum Ausdruck bringt. Es wird kein konkretes Metrum verwendet, was dem Gedicht einen fließenden und freien Charakter verleiht und die Ernsthaftigkeit der Überlegungen unterstreicht. Dahingehend illustriert das Gedicht Wedekinds Verständnis vom Leben sowie seine Ansichten etwa zu Themen wie Ethik, Ehre und Glück, und es animiert die Leser zum Nachdenken über ihre eigenen Lebensregeln und -prinzipien.

Weitere Informationen

Das Gedicht „Lebensregel“ stammt aus der Feder des Autors bzw. Lyrikers Frank Wedekind. Der Autor Frank Wedekind wurde 1864 in Hannover geboren. Entstanden ist das Gedicht im Jahr 1905. Erscheinungsort des Textes ist München. Eine Zuordnung des Gedichtes zur Epoche Moderne kann aufgrund der Entstehungszeit des Gedichtes bzw. der Lebensdaten des Autors vorgenommen werden. Bei Wedekind handelt es sich um einen typischen Vertreter der genannten Epoche. Das vorliegende Gedicht umfasst 58 Wörter. Es baut sich aus 3 Strophen auf und besteht aus 12 Versen. Frank Wedekind ist auch der Autor für Gedichte wie „Albumblatt“, „Allbesiegerin Liebe“ und „Alte Liebe“. Zum Autor des Gedichtes „Lebensregel“ haben wir auf abi-pur.de weitere 114 Gedichte veröffentlicht.

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