Lebenslauf von Johann Christian Friedrich Hölderlin

Hochauf strebte mein Geist, aber die Liebe zog
Bald ihn nieder; Das Leid beugt ihn gewaltiger;
So durchlauf’ ich des Lebens
Bogen und kehre, woher ich kam.
Arbeitsblatt zum Gedicht
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Details zum Gedicht „Lebenslauf“

Anzahl Strophen
1
Anzahl Verse
4
Anzahl Wörter
27
Entstehungsjahr
1799
Epoche
Klassik,
Romantik

Gedicht-Analyse

Das Gedicht „Lebenslauf“ stammt von Johann Christian Friedrich Hölderlin, einem deutschen Lyriker der Romantik, der von 1770 bis 1843 gelebt hat. Das Werk lässt sich demnach in die Epoche der Romantik einordnen, etwa in das späte 18. oder frühe 19. Jahrhundert.

Schon beim ersten Lesen des Gedichts fällt die emotionale Tiefe und reflektierte Selbstanalyse des lyrischen Ichs auf. Hölderlin beschreibt einen lebenslangen inneren Konflikt, der sich zwischen Sehnsucht und Niederlage, Gefühl und Verstand, Idealen und Realität abspielt.

Inhaltlich geht es in dem Gedicht um die Auseinandersetzung des lyrischen Ichs mit dem eigenen Lebensweg. Es beschreibt den ständigen Wechsel zwischen hohen geistigen Bestrebungen und der Ernüchterung durch Liebe und Leiden. In diesen ständigen Auf und Ab, in diesem Streben und Scheitern sieht das Ich seinen Lebensweg, den es immer wieder durchläuft. Am Ende kehrt es jedoch immer wieder zu seinem Ursprung zurück.

Die Sprache des Gedichts ist abstrakt und bildhaft, nicht untypisch für die Romantik. Der Vergleich des Lebens mit einem Bogen unterstreicht die Dramaturgie des Lebenslaufs. Das lyrische Ich stellt sein Leben als zyklischen Prozess dar, in dem Höhen und Tiefen einander bedingen und sich letztendlich alles im Kreis dreht.

Formal besteht das Gedicht aus einer einzigen Strophe mit vier Versen, was die Gedrängtheit und Konzentration des Inhalts hervorhebt. Der Wechsel zwischen langen und kurzen Versen spiegelt das Auf und Ab im Leben des lyrischen Ichs wider. Bezüglich des Versmaßes handelt es sich um einen freien Vers, charakteristisch für Hölderlin, der Wert auf Naturklang und Rhythmus legt, weniger auf strikte Formregeln.

Im Ganzen spiegelt das Gedicht wohl Hölderlins eigene Lebenserfahrungen und seine Auseinandersetzung mit der immer wiederkehrenden Diskrepanz zwischen den Idealen der Liebe und Geistigkeit und der unvermeidlichen Realität des menschlichen Leidens wider. Es ist ein zutiefst persönliches, beinahe biographisches Werk, das die Brüche und Widersprüche, aber auch die Spiritualität und die existenzielle Tiefe des Dichters zum Ausdruck bringt.

Weitere Informationen

Johann Christian Friedrich Hölderlin ist der Autor des Gedichtes „Lebenslauf“. 1770 wurde Hölderlin in Lauffen am Neckar geboren. Die Entstehungszeit des Gedichtes geht auf das Jahr 1799 zurück. Der Erscheinungsort ist Stuttgart. Die Entstehungszeit des Gedichtes bzw. die Lebensdaten des Autors lassen eine Zuordnung zu den Epochen Klassik oder Romantik zu. Die Zuordnung der Epochen ist ausschließlich auf zeitlicher Basis geschehen. Bitte überprüfe unbedingt die Richtigkeit der Angaben bei Verwendung. Das vorliegende Gedicht umfasst 27 Wörter. Es baut sich aus nur einer Strophe auf und besteht aus 4 Versen. Weitere Werke des Dichters Johann Christian Friedrich Hölderlin sind „An die Parzen“, „An die jungen Dichter“ und „An unsre Dichter“. Auf abi-pur.de liegen zum Autor des Gedichtes „Lebenslauf“ weitere 181 Gedichte vor.

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