Küsse, die man stielt im Dunkeln von Heinrich Heine

Küsse, die man stielt im Dunkeln
Und im Dunkeln wiedergiebt,
Solche Küsse wie beseel’gen
Sie die Seele, wenn sie liebt!
 
Ahnend und erinn’rungsüchtig,
Denkt die Seele sich dabey
Manches von vergangnen Tagen,
Und von Zukunft mancherley.
 
Doch das gar zu viele Denken
10 
Ist bedenklich, wenn man küßt; –
11 
Weine lieber, liebe Seele,
12 
Weil das Weinen leichter ist.
Arbeitsblatt zum Gedicht
PDF (23.9 KB)

Details zum Gedicht „Küsse, die man stielt im Dunkeln“

Anzahl Strophen
3
Anzahl Verse
12
Anzahl Wörter
58
Entstehungsjahr
1844
Epoche
Junges Deutschland & Vormärz

Gedicht-Analyse

Das Gedicht „Küsse, die man stielt im Dunkeln“ wurde von Heinrich Heine, einem bedeutenden deutschen Dichter des 19. Jahrhunderts, verfasst. Heines Lebensdaten (1797–1856) verorten das Werk in der Epoche des Realismus beziehungsweise Vormärz.

Auf den ersten Blick erweckt das Gedicht den Eindruck romantischer Verklärung und introspektiver Betrachtung. Es beschäftigt sich mit den Themen Liebe, Leidenschaft, Erinnerung und Melancholie.

Inhaltlich handelt das Gedicht von der Intensität und emotionalen Resonanz gestohlener Küsse. Diese Küsse, so das lyrische Ich, sind besonders beseelt, also leidenschaftlich und intensiv, und sie sind eng mit Erinnerungen und Vorstellungen von der Zukunft verknüpft. Dieses Versinken in Gedanken während solcher Momente wird jedoch als problematisch empfunden und dem lyrischen Ich wäre das Weinen lieber, weil es einfacher ist. Dies könnte als ein Wunsch nach emotionaler Entlastung und/oder einer einfacheren Form des emotionalen Ausdrucks interpretiert werden.

Formal besteht das Gedicht aus drei Strophen mit je vier Versen, es folgt also einem klaren, regelmäßigen Muster. Die Sprache des Gedichts ist relativ schlicht, aber emotional aufgeladen. Der Duktus ist eher schwärmerisch, wobei durchaus auch eine gewisse Melancholie mitschwingt.

Insgesamt handelt es sich bei „Küsse, die man stielt im Dunkeln“ um ein sehr emotionales und introspektives Gedicht, das sowohl die Freuden als auch die Schmerzen der Liebe auf eindrucksvolle Weise vermittelt. In Bezug auf Heines Oeuvre fügt es sich nahtlos in dessen oft romantisch geprägte Betrachtung von Liebe und Leidenschaft ein.

Weitere Informationen

Das Gedicht „Küsse, die man stielt im Dunkeln“ stammt aus der Feder des Autors bzw. Lyrikers Heinrich Heine. Der Autor Heinrich Heine wurde 1797 in Düsseldorf geboren. Die Entstehungszeit des Gedichtes geht auf das Jahr 1844 zurück. Das Gedicht lässt sich anhand der Entstehungszeit des Gedichtes bzw. von den Lebensdaten des Autors her der Epoche Junges Deutschland & Vormärz zuordnen. Heine ist ein typischer Vertreter der genannten Epoche. Das vorliegende Gedicht umfasst 58 Wörter. Es baut sich aus 3 Strophen auf und besteht aus 12 Versen. Heinrich Heine ist auch der Autor für Gedichte wie „Als ich, auf der Reise, zufällig“, „Alte Rose“ und „Altes Lied“. Zum Autor des Gedichtes „Küsse, die man stielt im Dunkeln“ haben wir auf abi-pur.de weitere 535 Gedichte veröffentlicht.

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