Königslied von Rainer Maria Rilke

DARFST das Leben mit Würde ertragen,
nur die Kleinlichen macht es klein;
Bettler können dir Bruder sagen,
und du kannst doch ein König sein.
 
Ob dir der Stirne göttliches Schweigen
auch kein rotgoldener Reif unterbrach, –
Kinder werden sich vor dir neigen,
selige Schwärmer staunen dir nach.
 
Tage weben aus leuchtender Sonne
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dir deinen Purpur und Hermelin,
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und, in den Händen Wehmut und Wonne,
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liegen die Nächte vor dir auf den Knien …
Arbeitsblatt zum Gedicht
PDF (23.8 KB)

Details zum Gedicht „Königslied“

Anzahl Strophen
3
Anzahl Verse
12
Anzahl Wörter
71
Entstehungsjahr
1896
Epoche
Moderne

Gedicht-Analyse

Das Gedicht „Königslied“ wurde von dem berühmten österreichischen Dichter Rainer Maria Rilke geschrieben, der von 1875 bis 1926 gelebt hat. Das bedeutet, dass man das Gedicht der Zeit des Symbolismus und des Modernismus zuordnen kann, genauer gesagt, dem Übergang vom 19. zum 20. Jahrhundert.

Der erste Eindruck, den das Gedicht vermittelt, ist, dass es Mut und Selbstwertgefühl fördert. Es wirkte insgesamt inspirierend und erhebend.

Im ersten Vers ermutigt das lyrische Ich den Leser, das Leben mit Würde zu ertragen und spricht darüber, dass nur diejenigen, die sich von den Schwierigkeiten des Lebens kleinmachen lassen, selbst klein sind. Es spielt auf die Idee an, dass man sich seiner eigenen Größe bewusst sein sollte, unabhängig von den äußeren Umständen.

Die darauffolgenden Verse betonen diese Botschaft, indem sie die Bedeutung der inneren Qualitäten und des Charakters über die äußeren Umstände hervorheben. In den anderen Versen des Gedichts werden Metaphern und bildliche Ausdrücke verwendet, um die Idee zu vermitteln, dass echte Größe von innen kommt und nicht von äußeren Zeichen der Macht oder des Reichtums abhängt.

In Bezug auf Form und Sprache akzentuiert Rilkes Gebrauch von Melodie und Rhythmus die hoffnungsvolle und inspirierende Botschaft des Gedichts. Es besteht aus drei Strophen mit jeweils vier Versen. Die Sprache ist bildreich, mit starken Metaphern und prägnanten Aussagen, die zum Nachdenken anregen.

Insgesamt wäre es zu interpretieren, dass das „Königslied“ dazu ermutigt, sich seiner inneren Größe bewusst zu sein und zu erkennen, dass der wahre Wert eines Menschen nicht durch seine äußeren Umstände, sondern durch seinen Charakter und seine Würde bestimmt wird.

Weitere Informationen

Rainer Maria Rilke ist der Autor des Gedichtes „Königslied“. Im Jahr 1875 wurde Rilke in Prag geboren. Im Jahr 1896 ist das Gedicht entstanden. Die Entstehungszeit des Gedichtes bzw. die Lebensdaten des Autors lassen eine Zuordnung zur Epoche Moderne zu. Rilke ist ein typischer Vertreter der genannten Epoche. Das vorliegende Gedicht umfasst 71 Wörter. Es baut sich aus 3 Strophen auf und besteht aus 12 Versen. Rainer Maria Rilke ist auch der Autor für Gedichte wie „Abend“, „Abend“ und „Abend in Skaane“. Zum Autor des Gedichtes „Königslied“ liegen auf unserem Portal abi-pur.de weitere 338 Gedichte vor.

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