Krieg von August Stramm

Wehe wühlt
Harren starrt entsetzt
Kreißen schüttert
Bären spannt die Glieder
Die Stunde blutet
Frage hebt das Auge
Die Zeit gebärt
Erschöpfung
Jüngt
10 
Der
11 
Tod
Arbeitsblatt zum Gedicht
PDF (23.5 KB)

Details zum Gedicht „Krieg“

Anzahl Strophen
1
Anzahl Verse
11
Anzahl Wörter
25
Entstehungsjahr
1915
Epoche
Moderne,
Expressionismus,
Avantgarde / Dadaismus

Gedicht-Analyse

Das Gedicht „Krieg“ wurde von August Stramm verfasst, einem deutschen Schriftsteller und Dramatiker, der in der Zeit des Expressionismus wirkte, einem künstlerischen Stil, der das Innere des menschlichen Zustands und die extremen emotionalen Reaktionen auf die Welt um ihn herum betont. Stramm gehörte zu den ersten Expressionisten in der deutschen Literatur und verfasste viele seiner Werke während des Ersten Weltkriegs.

Beim ersten Lesen des Gedichts fallen sofort die harten, eindringlichen Worte auf, die an Brutalität und Intensität gewinnen, je weiter man in das Gedicht eintaucht. Es ist durchdrungen von einer düsteren und bedrohlichen Atmosphäre, die eine tief verwurzelte Verzweiflung widerspiegelt.

Inhaltlich handelt das Gedicht vordergründig vom Krieg. Aber Stramm scheint weit mehr aussagen zu wollen, als bloß die physischen Aspekte des Krieges zu schildern. Die im Gedicht erzeugten dunklen und heftigen Bilder könnten als Symbol für die Schrecken und die Qual des Lebens selbst gesehen werden, wobei der Krieg nur als Metapher dient. Die ängstliche Frage, die das lyrische Ich aufwirft, die grausame Geburt der Zeit und die endgültige Erschöpfung, die in den Ermüdungsprozess eines Kriegers umschlägt, sind Anklänge an das menschliche Dasein, das letztlich im Tod endet.

Formal gesehen besteht das Gedicht aus nur einer Strophe, die wiederum in 11 Verse unterteilt ist. Das Gedicht hat keinen Reim und verfolgt auch kein festes Metrum - ein typisches Merkmal für die expressionistische Dichtung. Stramm bricht mit allen traditionellen Formen und künstlerischen Konventionen und konzentriert sich stattdessen auf die Kreation rein emotionaler und sinnlicher Bilder.

Die Sprache des Gedichts ist stark, bildreich und kraftvoll. Stramm verwendet eine Fülle von Metaphern und bildlichen Ausdrücken, um seine Botschaft zu vermitteln. Die Ausdrücke, die Stramm verwendet - „Wehe wühlt“, „Die Stunde blutet“, „Die Zeit gebiert“, „Der Tod“ - sind suggestiv und konfrontativ und spiegeln die harte und brutale Realität des Krieges und des menschlichen Leids wider. Insgesamt beweist dieses Gedicht Stramms meisterliche Fähigkeit, tiefe und bewegende Bilder durch seine Sprache zu erzeugen.

Weitere Informationen

August Stramm ist der Autor des Gedichtes „Krieg“. Geboren wurde Stramm im Jahr 1874 in Münster (Westfalen). Entstanden ist das Gedicht im Jahr 1915. Eine Zuordnung des Gedichtes zu den Epochen Moderne, Expressionismus oder Avantgarde / Dadaismus kann aufgrund der Entstehungszeit des Gedichtes bzw. der Lebensdaten des Autors vorgenommen werden. Vor Verwendung der Angaben zur Epoche prüfe bitte die Richtigkeit. Die Zuordnung der Epochen ist ausschließlich auf zeitlicher Ebene geschehen und daher anfällig für Fehler. Das 25 Wörter umfassende Gedicht besteht aus 11 Versen mit nur einer Strophe. August Stramm ist auch der Autor für Gedichte wie „Gefallen“, „Patrouille“ und „Schlachtfeld“. Auf abi-pur.de liegen zum Autor des Gedichtes „Krieg“ keine weiteren Gedichte vor.

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