Kopf und Herz von Wilhelm Busch

Wie es scheint, ist die Moral
Nicht so bald beleidigt,
Während Schlauheit allemal
Wütend sich verteidigt.
 
Nenn den Schlingel liederlich,
Leicht wird er’s verdauen;
Nenn ihn dumm, so wird er dich,
Wenn er kann, verhauen.
Arbeitsblatt zum Gedicht
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Details zum Gedicht „Kopf und Herz“

Anzahl Strophen
2
Anzahl Verse
8
Anzahl Wörter
36
Entstehungsjahr
nach 1848
Epoche
Biedermeier,
Junges Deutschland & Vormärz,
Realismus

Gedicht-Analyse

Das Gedicht „Kopf und Herz“ stammt von Wilhelm Busch, einem deutschen Dichter und Zeichner, der im späten 19. Jahrhundert lebte. Er ist besonders bekannt für seine humorvollen und oft sarkastischen Verse, die häufig soziale und moralische Themen zum Gegenstand haben.

Auf den ersten Eindruck wirkt das Gedicht pointiert und witzig. Das lyrische Ich erhebt hier eine Art Kritik der menschlichen Natur und spielt mit Kontrasten wie Moral und Schlauheit, Dummheit und Aggression.

Im Wesentlichen handelt das Gedicht von der Reaktion von Menschen auf Kritik. Während moralisch fragwürdige Verhaltensweisen, repräsentiert durch das Wort „liederlich“ in der 5. Vers, oft ohne Widerspruch hingenommen werden, ruft der Vorwurf der Dummheit, also eine Kritik an der Intelligenz, oft Aggression hervor.

Diese Thesen legt das lyrische Ich in einem Kontrast zwischen vermeintlicher Moral und Schlauheit aus. Die Moral, repräsentiert durch das Herz, wird als tolerant und nachsichtig dargestellt. Die Schlauheit, repräsentiert durch den Kopf, wird als leicht reizbar und defensiv beschrieben. Hier zeichnet Busch ein Bild von der Menschheit, in dem Intelligenz und Rationalität anfällig für Kränkungen und Verletzungen sind, während moralisches Fehlverhalten eher toleriert wird.

Das Gedicht besteht aus zwei vierzeiligen Strophen, einer gängigen Form in der Dichtung. Es verwendet einfache, klare Sprache und spielt mit ironischen Akzenten. Der Rhythmus und die Reimstruktur tragen dazu bei, die Aussagen des lyrischen Ichs zu präzisieren und zu betonen.

Zusammengefasst verwendet Busch in „Kopf und Herz“ klare und pointierte Sprache, um eine Beobachtung über menschliche Verhaltensweisen zu formulieren. Er präsentiert eine Gesellschaft, in der Angriffe auf die Intelligenz aggressiver beantwortet werden als moralische Verfehlungen, was den Leser zum Nachdenken anregt.

Weitere Informationen

Wilhelm Busch ist der Autor des Gedichtes „Kopf und Herz“. Busch wurde im Jahr 1832 in Wiedensahl geboren. Das Gedicht ist in der Zeit von 1848 bis 1908 entstanden. Erschienen ist der Text in Wiesbaden u. Berlin. Aufgrund der Entstehungszeit des Gedichtes bzw. der Lebensdaten des Autors kann der Text den Epochen Biedermeier, Junges Deutschland & Vormärz, Realismus, Naturalismus oder Moderne zugeordnet werden. Die Zuordnung der Epochen ist ausschließlich auf zeitlicher Basis geschehen. Bitte überprüfe unbedingt die Richtigkeit der Angaben bei Verwendung. Das vorliegende Gedicht umfasst 36 Wörter. Es baut sich aus 2 Strophen auf und besteht aus 8 Versen. Die Gedichte „Bedächtig“, „Befriedigt“ und „Beiderseits“ sind weitere Werke des Autors Wilhelm Busch. Auf abi-pur.de liegen zum Autor des Gedichtes „Kopf und Herz“ weitere 208 Gedichte vor.

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