Klagen von Susanne von Bandemer

Sind das wirklich, Liebe, deine Freuden,
Und der Lohn für meine Treu,
Daß der Hölle qualenvollstes Leiden
Meines Lebens Antheil sey?
 
Muß ich Thränen in dem Becher trinken,
Den die Liebe mir gereicht?
Und verzweifelnd auf ein Lager sinken,
Wo der Gram den Schlaf verscheucht?
 
Muß ich nur die Sklavenkette fühlen,
10 
Die die Liebe um mich wand,
11 
Um die Wuth der Zauberinn zu kühlen,
12 
Der ich lange widerstand?
 
13 
Ha! so mag sie ganz ihr Werk vollführen,
14 
Bis dies Herz verzweifelnd bricht!
15 
Sie zum Mitleid will ich nie mehr rühren,
16 
Und auch lieben ewig nicht!
Arbeitsblatt zum Gedicht
PDF (24.1 KB)

Details zum Gedicht „Klagen“

Anzahl Strophen
4
Anzahl Verse
16
Anzahl Wörter
94
Entstehungsjahr
1802
Epoche
Klassik,
Romantik

Gedicht-Analyse

Das Gedicht „Klagen“ wurde von Susanne von Bandemer, einer deutschen Dichterin aus der Zeit des frühen 19. Jahrhunderts, geschrieben. Von Bandemer lebte von 1751 bis 1828, was darauf hindeutet, dass dieses Werk in Zeiten der Romantik entstanden sein könnte, die sich durch intensive Gefühle und Betonung individueller Emotionen auszeichnet.

Beim ersten Eindruck handelt das Gedicht von Liebe und Leid und der unauflöslichen Verflechtung beider in der menschlichen Erfahrung. Die Worte sind stark und suggestiv, voll von Bildern voller Schmerz und scheinbar unausweichlicher Qual.

Der Inhalt des Gedichts kann wie folgt umschrieben werden: Das lyrische Ich beklagt sich über die Schmerzen, die es in der Liebe erlebt. Es hat seinem Geliebten gegenüber Treue geleistet und stellt nun die Frage, ob all die Leiden und Qualen, die es durchleidet, der Lohn für diese Treue sind. Es fühlt sich von der Liebe betrogen und verspürt nur Schmerz und Verzweiflung. Es beschreibt sich als in einer Sklavenkette gefangen, ausgelöst durch eine „Zauberin“, welches ein Metapher für die Liebe sein könnte. Schließlich lehnt das lyrische Ich die Liebe ab und schwört, sie nie wieder zu rühren oder zu lieben.

In Bezug auf die Form folgt das Gedicht dem Muster des traditionellen Vierzeilers mit vier gleich langen Strophen. Jeder Vers folgt einem gleichmäßigen Metrum, und es gibt ein konsequentes Reimschema.

Die Sprache des Gedichts ist formell und altertümlich, die sorgfältig gewählten Wörter vermitteln eine starke Emotionalität und ein Gefühl der Verzweiflung. Einige Metaphern und bildhafte Sprache, wie „Hölle qualenvollstes Leiden“, „Sklavenkette“ und „Zauberin“, erweitern das Thema der Liebe und Verzweiflung und verleihen dem Gedicht eine dramatische und intensive Qualität.

Das lyrische Ich im Gedicht scheint die Liebe als eine schmerzhafte und leidvolle Erfahrung darzustellen, die trotz ihrer Anziehungskraft und ihrem anfänglichen Versprechen schließlich zu Traurigkeit und Leiden führt. Dies könnte als ein Kommentar zur menschlichen Natur und zu den Gefahren verstanden werden, die sich ergeben, wenn man sich allzu sehr in seine Gefühle verstrickt.

Schließlich ist es auch möglich, in dem Gedicht das Leiden der Frauen in einer patriarchalisch geprägten Gesellschaft zu interpretieren, in der Gefühle als Zeichen von Schwäche angesehen wurden, insbesondere während der Zeit, in der Bandemer gelebt hat. In jedem Fall ist das Gedicht ein starkes Bekenntnis zur menschlichen Kondition und der universellen Erfahrung von Liebe und Leid.

Weitere Informationen

Bei dem vorliegenden Text handelt es sich um das Gedicht „Klagen“ der Autorin Susanne von Bandemer. 1751 wurde Bandemer in Berlin geboren. Die Entstehungszeit des Gedichtes geht auf das Jahr 1802 zurück. Der Erscheinungsort ist Berlin. Das Gedicht lässt sich anhand der Entstehungszeit des Gedichtes bzw. von den Lebensdaten der Autorin her den Epochen Klassik oder Romantik zuordnen. Bei Verwendung der Angaben zur Epoche prüfe bitte die Richtigkeit der Zuordnung. Die Auswahl der Epochen ist ausschließlich auf zeitlicher Ebene geschehen und muss daher nicht unbedingt richtig sein. Das vorliegende Gedicht umfasst 94 Wörter. Es baut sich aus 4 Strophen auf und besteht aus 16 Versen. Weitere bekannte Gedichte der Autorin Susanne von Bandemer sind „An Ihn“, „An Karl Hadermann“ und „An Madame Karschin bey Übersendung eines Blumenstrausses am 1. Dezember 1789“. Zur Autorin des Gedichtes „Klagen“ liegen auf unserem Portal abi-pur.de weitere 86 Gedichte vor.

+ Wie analysiere ich ein Gedicht?

Daten werden aufbereitet

Weitere Gedichte des Autors Susanne von Bandemer (Infos zum Autor)

Zum Autor Susanne von Bandemer sind auf abi-pur.de 86 Dokumente veröffentlicht. Alle Gedichte finden sich auf der Übersichtsseite des Autors.