Klage der Hochland-Wittwe von Robert Burns

Ich kam hinab in’s flache Land,
Och – on, och – on, och – rie!
Ohn’ einen Pfennig in der Tasch’ –
Ich hungerte noch nie.
 
So war’s im Hochland nimmermehr,
Och – on, och – on, och – rie!
Dort galt der Spruch: Wer ist so froh
Und glücklich wohl als sie?
 
Dort hatt’ ein Dutzend Kühe ich,
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Och – on, och – on, och – rie!
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Im ganzen Hochland gab es schwer,
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Wohl bessere als die!
 
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Und Schafe hatte ich ein Schock,
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Och – on, och – on, och – rie!
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Sie gaben Milch im Ueberfluß,
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Und Hunger fühlt’ ich nie.
 
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Ich war die Froh’ste in dem Clan
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Und durft’ es wahrlich sein;
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Denn Donald war der schönste Mann,
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Und Donald, der war mein.
 
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Da kam Carl Stuart in das Land,
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Und wollt’ uns machen frei,
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Und Donalds Arm ward auch gebraucht,
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Sein Muth und seine Treu’!
 
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Doch, ach, verloren ging das Spiel,
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Es sank so mancher Held,
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Mein Donald und mein Schottland fiel
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Wohl auf Culloden’s Feld.
 
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Ochon, O, Donald, Oh!
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Och – on, och – on, och – rie!
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Jetzt heißt der Spruch: So elend ist
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Wohl Keine, ach, als sie. –
Arbeitsblatt zum Gedicht
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Details zum Gedicht „Klage der Hochland-Wittwe“

Autor
Robert Burns
Anzahl Strophen
8
Anzahl Verse
32
Anzahl Wörter
183
Entstehungsjahr
1794
Epoche
Klassik

Gedicht-Analyse

Das Gedicht „Klage der Hochland-Wittwe“ wurde von dem schottischen Dichter Robert Burns verfasst, der vom 25. Januar 1759 bis zum 21. Juli 1796 lebte. Dieses Gedicht kann daher zeitlich in die spätere Mitte des 18. Jahrhunderts eingeordnet werden.

Auf den ersten Blick vermittelt das Gedicht einen melancholischen Eindruck. Es zeigt deutlich den Niedergang und die Tragödie des Lebens einer Frau, die vom Reichtum und Wohlstand zur Armut und zum Verlust gefallen ist.

Das Gedicht erzählt die Geschichte einer glücklichen kleinen Besitzerin im schottischen Hochland, die all ihren Reichtum und ihren geliebten Ehemann Donald durch die Schlacht von Culloden verloren hat. Sie beklagt ihren Verlust und ihr Elend, nachdem ihr Ehemann in der Schlacht gefallen ist und sie in eine Situation der Not und Armut geraten ist.

Die Form des Gedichts ist eine sehr strukturierte und einfache Konstruktion mit vier Versen pro Strophe. In jeder dieser Strophen finden wir den wiederholten Ausruf „Och – on, och – on, och – rie!“ als Zeichen der Verzweiflung und des Kummers.

Die Sprache des Gedichts verwendet alte schottische Dialekte und Ausdrücke, was es authentisch und realistisch wirken lässt. Der Text ist relativ einfach gehalten, was eine direkte und emotionale Wirkung auf den Leser hat.

Insgesamt zeigt das Gedicht eine starke emotionale Tiefe und gibt einen Einblick in die persönlichen Tragödien, die sich hinter historischen Ereignissen verbergen können. Trotz seiner Schlichtheit ist es ein starkes Bild für die Auswirkungen von Krieg und Konflikt auf das individuelle Leben.

Weitere Informationen

Bei dem vorliegenden Text handelt es sich um das Gedicht „Klage der Hochland-Wittwe“ des Autors Robert Burns. Der Autor Robert Burns wurde 1759 in Alloway (Ayrshire) geboren. 1794 ist das Gedicht entstanden. Der Erscheinungsort ist Berlin. Die Entstehungszeit des Gedichtes bzw. die Lebensdaten des Autors lassen eine Zuordnung zur Epoche Klassik zu. Vor Verwendung der Angaben zur Epoche prüfe bitte die Richtigkeit. Die Zuordnung der Epoche ist ausschließlich auf zeitlicher Ebene geschehen und daher anfällig für Fehler. Das 183 Wörter umfassende Gedicht besteht aus 32 Versen mit insgesamt 8 Strophen. Weitere bekannte Gedichte des Autors Robert Burns sind „An einen Kuß“, „Betrog’ner Bursch“ und „Beß und ihr Spinnrad“. Auf abi-pur.de liegen zum Autor des Gedichtes „Klage der Hochland-Wittwe“ weitere 101 Gedichte vor.

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