Kinder, ihr müßt euch mehr zutrauen von Joachim Ringelnatz

Kinder, ihr müßt euch mehr zutrauen!
Ihr laßt euch von Erwachsenen belügen
Und schlagen. — Denkt mal: Fünf Kinder genügen,
Um eine Großmama zu verhauen.
Arbeitsblatt zum Gedicht
PDF (23.5 KB)

Details zum Gedicht „Kinder, ihr müßt euch mehr zutrauen“

Anzahl Strophen
1
Anzahl Verse
4
Anzahl Wörter
24
Entstehungsjahr
1931
Epoche
Moderne,
Expressionismus

Gedicht-Analyse

Das Gedicht „Kinder, ihr müßt euch mehr zutrauen“ stammt von Joachim Ringelnatz, einem bedeutenden deutschen Lyriker und Schriftsteller, der zwischen Ende des 19. und Anfang des 20. Jahrhunderts lebte und arbeitete.

Bereits der erste Eindruck lässt das Gedicht in einem recht skurrilen und humorvollen Licht erscheinen, was typisch für Ringelnatz' Stil ist. Der Titel und die erste Zeile „Kinder, ihr müßt euch mehr zutrauen!“ wirken wie ein direkter Appell des Autors an die Kindheit als allgemeines Konzept, womit er sicherlich provozieren und amüsieren will.

Inhaltlich legt das Lyrische Ich den Kindern nahe, mehr Selbstvertrauen zu entwickeln und sich nicht blind den Autoritäten zu unterwerfen. Hierbei könnte „Kinder“ auch metaphorisch gesehen werden als all jene, die sich in einer schwächeren Position befinden und ausgenutzt oder belogen werden. Es will auf diese Weise zum kritischen Denken und Widerstand anregen, wobei der letzte Satz, welcher etwas brutal wirkt, wohl eher symbolisch gemeint ist.

In Form und Sprache zeigt das Gedicht eine recht einfache und direkte Art der Kommunikation. Es besteht nur aus einer einzigen vierzeiligen Strophe im gereimten Kreuzreim (abab). Die sprachliche Einfachheit und Direktheit amplifiziert die humorvolle und provokante Botschaft, die Ringelnatz mit seinem Gedicht aussenden will. Seine Wortwahl, insbesondere die Verwendung althergebrachter Formen wie „ihr müßt“, verleiht einen leicht altmodischen, fast märchenhaften Ton, was wiederum gut zu der kindlichen Zielgruppe passt.

Insgesamt interpretiere ich das Gedicht als humorvolle Aufforderung zum Selbstvertrauen, zur Autonomie und zum Hinterfragen von Autoritäten, das durch seinen direkten und unkomplizierten Stil besticht.

Weitere Informationen

Joachim Ringelnatz ist der Autor des Gedichtes „Kinder, ihr müßt euch mehr zutrauen“. Geboren wurde Ringelnatz im Jahr 1883 in Wurzen. Im Jahr 1931 ist das Gedicht entstanden. Der Erscheinungsort ist Berlin. Die Entstehungszeit des Gedichtes bzw. die Lebensdaten des Autors lassen eine Zuordnung zu den Epochen Moderne oder Expressionismus zu. Bei Ringelnatz handelt es sich um einen typischen Vertreter der genannten Epochen. Das Gedicht besteht aus 4 Versen mit nur einer Strophe und umfasst dabei 24 Worte. Joachim Ringelnatz ist auch der Autor für Gedichte wie „7. August 1929“, „Abendgebet einer erkälteten Negerin“ und „Abermals in Zwickau“. Zum Autor des Gedichtes „Kinder, ihr müßt euch mehr zutrauen“ liegen auf unserem Portal abi-pur.de weitere 560 Gedichte vor.

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