Kameraden von Otto Ernst

Manchmal aus aller Wirrnis und Plage
Hebst du den Blick,
Schweigend zu forschen, wie ich sie trage:
Sorgen und Mühen – unser Geschick.
 
Manchmal am dunklen, schleichenden Tage
Sucht dich mein Blick,
Sucht dich mit stummer, mit bebender Frage:
Wie noch erträgt sie’s, unser Geschick?
 
Dann an milderen, lichteren Tagen
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Mag es geschehn,
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Daß unsre Augen sich finden im Fragen
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Und ihr zitterndes Leuchten verstehn,
 
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Daß sie sich bannen – und stiller dann leuchten,
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Stille. – Und fern,
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Fern aus den Nächten, die ewig uns däuchten,
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Wächst ein milder, ein ewiger Stern!
Arbeitsblatt zum Gedicht
PDF (24.1 KB)

Details zum Gedicht „Kameraden“

Autor
Otto Ernst
Anzahl Strophen
4
Anzahl Verse
16
Anzahl Wörter
90
Entstehungsjahr
1907
Epoche
Moderne

Gedicht-Analyse

Das Gedicht „Kameraden“ wurde von Otto Ernst verfasst, der von 1862 bis 1926 lebte. Dies impliziert, dass das Gedicht wahrscheinlich im späten 19. oder frühen 20. Jahrhundert entstanden ist.

Beim ersten Eindruck scheint das Gedicht eine emotionale Stärke und Verbundenheit zwischen den charakterisierten Subjekten zu vermitteln. Das Lesen des Gedichts erweckt den Eindruck einer dichterischen Feier der Kameradschaft und solidarischen Menschlichkeit trotz schwieriger Zeiten und Umstände.

Inhaltlich handelt das Gedicht von zwei Menschen, die sich gegenseitig in Zeiten der Not unterstützen und beobachten. Sie tragen gemeinsam das Gewicht ihrer Sorgen und Mühen und versuchen, zu verstehen, wie der andere mit dem schwierigen Schicksal umgeht. An besseren Tagen finden sie Verständnis in den Augen des anderen und trotz ihrer Schwierigkeiten scheint ein ewiger Stern der Hoffnung auf.

Das lyrische Ich scheint den tieferen Sinn der Solidarität und des Mitgefühls in harten Zeiten hervorzuheben. Es verdeutlicht die Wichtigkeit des Zusammenbleibens und des gegenseitigen Verständnisses und betont den Trost und die Hoffnung, die selbst in dunklen Zeiten zu finden sind.

Formell besteht das Gedicht aus vier Strophen, die jeweils vier Verse haben. Die Verse nutzen klassische Reimstrukturen und sind in fließendem, rhythmischen Versmaß verfasst, was dem Gedicht einen melodischen und eindringlichen Charakter verleiht.

Die Sprache des Gedichts ist emotional und bildlich. Otto Ernst nutzt Metaphern und bildhafte Ausdrücke, um die emotionale Verbundenheit zwischen den Menschen und die unergründlichen Mühen ihres Geschicks darzustellen. Die Wiederholung bestimmter Motive und die rhythmische Struktur tragen zur Verstärkung dieser Themen bei. Am Ende des Gedichts wird die vernichtende Dunkelheit mit dem Auftauchen eines ewigen Sterns kontrastiert, was ein Symbol für Hoffnung und indem es die existenzielle Dunkelheit und Schwierigkeiten relativiert und die beständige Menschlichkeit betont.

Weitere Informationen

Das Gedicht „Kameraden“ stammt aus der Feder des Autors bzw. Lyrikers Otto Ernst. Im Jahr 1862 wurde Ernst in Ottensen bei Hamburg geboren. Im Jahr 1907 ist das Gedicht entstanden. In Leipzig ist der Text erschienen. Aufgrund der Entstehungszeit des Gedichtes bzw. der Lebensdaten des Autors kann der Text der Epoche Moderne zugeordnet werden. Prüfe bitte vor Verwendung die Angaben zur Epoche auf Richtigkeit. Die Zuordnung der Epoche ist auf zeitlicher Ebene geschehen. Da sich Literaturepochen zeitlich überschneiden, ist eine reine zeitliche Zuordnung häufig mit Fehlern behaftet. Das 90 Wörter umfassende Gedicht besteht aus 16 Versen mit insgesamt 4 Strophen. Die Gedichte „Ausflug“, „Blühendes Glück“ und „Chidhr“ sind weitere Werke des Autors Otto Ernst. Auf abi-pur.de liegen zum Autor des Gedichtes „Kameraden“ weitere 64 Gedichte vor.

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