Jugend, die mir täglich schwindet von Heinrich Heine

Jugend, die mir täglich schwindet,
Wird durch raschen Muth ersetzt,
Und mein kühn’rer Arm umwindet
Noch viel schlankre Hüften jetzt.
 
That auch manche sehr erschrocken,
Hat sie doch sich bald gefügt;
Holder Zorn, verschämtes Stocken
Wird von Schmeichelen besiegt.
 
Doch, wenn ich den Sieg genieße,
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Fehlt das Beste mir dabey.
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Ist es die verschwundne, süße,
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Blöde Jugendeseley?
Arbeitsblatt zum Gedicht
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Details zum Gedicht „Jugend, die mir täglich schwindet“

Anzahl Strophen
3
Anzahl Verse
12
Anzahl Wörter
58
Entstehungsjahr
1844
Epoche
Junges Deutschland & Vormärz

Gedicht-Analyse

Das Gedicht „Jugend, die mir täglich schwindet“ wurde von Heinrich Heine verfasst, einem der bedeutendsten deutschen Dichter des 19. Jahrhunderts. Heines Werk lässt sich in die literarische Epoche der Romantik einordnen, die von etwa 1795 bis 1848 dauerte.

Auf den ersten Blick handelt das Gedicht von der Vergänglichkeit der Jugend und den Veränderungen, die das Alter mit sich bringen. Das lyrische Ich reflektiert über die abnehmende Jugend und die Art, wie es diese Verluste durch Mut und Tapferkeit kompensiert.

In einfacheren Worten spricht das lyrische Ich davon, dass seine Jugend jeden Tag schwindet, aber durch seinen raschen Mut ersetzt wird. Es behauptet, dass es trotz des Alters immer noch attraktive Frauen umarmen kann. In der zweiten Strophe berichtet das lyrische Ich von seinen Eroberungen, die zwar zunächst widerstrebend, aber letztlich doch gewonnen werden. In der dritten Strophe reflektiert das lyrische Ich, dass trotz der Siegesfreuden etwas fehlt - die süße Naivität der Jugend.

Die drei vierzeiligen Strophen des Gedichts folgen einem regelmäßigen Reimschema (aabb), was eine klare und rhythmische Struktur bietet. Hinsichtlich der Sprache und des Stils verwendet Heine einfache, aber bildreiche Wörter, um seine Gedanken und Gefühle zu vermitteln. Der Kontext der damaligen gesellschaftlichen Normen und Werte ist ebenfalls spürbar, insbesondere in Bezug auf die Geschlechterrollen und -beziehungen.

Insgesamt lässt sich sagen, dass das von Heine präsentierte Altersbild ein Ausdruck seiner eigenen Ängste und Unsicherheiten sein kann und gleichzeitig eine kritische Auseinandersetzung mit der damaligen Lebenswirklichkeit darstellt. Gleichzeitig ist das Gedicht ein Beispiel für Heines Fähigkeit, komplexe Gedanken und Emotionen auf einfache und zugleich poetische Weise auszudrücken.

Weitere Informationen

Heinrich Heine ist der Autor des Gedichtes „Jugend, die mir täglich schwindet“. Heine wurde im Jahr 1797 in Düsseldorf geboren. Entstanden ist das Gedicht im Jahr 1844. Der Erscheinungsort ist Hamburg. Anhand der Entstehungszeit des Gedichtes bzw. von den Lebensdaten des Autors her kann der Text der Epoche Junges Deutschland & Vormärz zugeordnet werden. Bei Heine handelt es sich um einen typischen Vertreter der genannten Epoche. Das Gedicht besteht aus 12 Versen mit insgesamt 3 Strophen und umfasst dabei 58 Worte. Heinrich Heine ist auch der Autor für Gedichte wie „Allnächtlich im Traume seh’ ich dich“, „Almansor“ und „Als ich, auf der Reise, zufällig“. Auf abi-pur.de liegen zum Autor des Gedichtes „Jugend, die mir täglich schwindet“ weitere 535 Gedichte vor.

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