Jetzt fängt der Frühling an von Wilhelm Busch

Jetzt fängt der Frühling an,
Und alles fängt zu grünen an,
Alles lustig in der Welt,
Es blühen viel Blumen auf dem Feld,
Sie blühen schön weiß, blau, roth oder gelb.
Als ich durch das Korn ging,
Da hör ich die Lerchlein in der Höh,
Wenn ich zu meinem Feinliebchen geh.
Als ich für Schätzchens Fenster kam,
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Da hört ich schon einen anderen drin.
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Da sagt ich, daß ich nicht mehr käm;
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Ich habe dich alle Zeit treu geliebt
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Und dir dein Herz noch nicht betrübt.
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Und du führst schon eine falsche List. –
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Den Sonntag in einer stillen Ruh,
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Da kam mir eine traurige Botschaft zu:
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Hat denn mein Feinsliebchen kein’ Urlaub genommen?
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Ich sollte doch noch einmal zu ihr kommen.
 
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Ich sollte sie nicht verlassen
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Ach ja in keiner Noth
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Ich sollte sie treulich lieben bis in den Tod.
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Seht an mein bleiches Angesicht,
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Wie mich die Liebe hat zugericht?
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Kein Feuer auf der Erden,
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Das brennt ja nicht so heiß,
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Als die verborgene Liebe
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Die ich und mein Schatz weiß.
Arbeitsblatt zum Gedicht
PDF (25 KB)

Details zum Gedicht „Jetzt fängt der Frühling an“

Anzahl Strophen
2
Anzahl Verse
27
Anzahl Wörter
172
Entstehungsjahr
nach 1848
Epoche
Biedermeier,
Junges Deutschland & Vormärz,
Realismus

Gedicht-Analyse

Das Gedicht „Jetzt fängt der Frühling an“ wurde von Wilhelm Busch verfasst, einem deutschen Dichter und Zeichner, der im 19. Jahrhundert lebte.

Beim ersten Lesen entsteht eine Atmosphäre der Fröhlichkeit durch die lebendige Beschreibung des Frühlings. Es gibt jedoch eine plötzliche Wendung, wenn das lyrische Ich auf eine andere Person stößt, die bei seiner Geliebten ist. Dies führt zu Gefühlen von Betrug und Verlust, die das lyrische Ich deutlich zum Ausdruck bringt.

Das Gedicht handelt von einem Menschen, der die Schönheit des Frühlings beobachtet, die Erinnerungen an seine Geliebte weckt. Diese positiven Erinnerungen werden jedoch getrübt, als das lyrische Ich einen anderen Mann bei seiner Geliebten entdeckt. Dies führt zu enttäuschten Gefühlen und Zweifeln an der Treue seiner Geliebten. Trotz dieses Verrats wird deutlich, dass das lyrische Ich immer noch starke Gefühle für seine Geliebte hat.

Bei der Form und Sprache des Gedichts gibt es keine klassische, sich wiederholende Reimform. Die Sprache ist einfach und unverschnörkelt, was Wilhelm Buschs Stil entspricht. Er nennt Dinge beim Namen, ohne sie in Metaphern zu verpacken, was das Gedicht für den Leser unmittelbar und greifbar macht. Trotzdem schafft er es, starke Emotionen zu wecken und ein lebendiges Bild der Szene zu zeichnen. Der plötzliche Umschwung von Glück zur Enttäuschung zeigt die Fähigkeit des Autors, starke emotionale Wendungen in seinem Schreiben zu erzeugen. Die Liebe, obwohl sie enttäuscht wurde, wird hier als eine nicht kontrollierbare Kraft dargestellt, die stärker ist als alle anderen Elemente.

Weitere Informationen

Bei dem vorliegenden Text handelt es sich um das Gedicht „Jetzt fängt der Frühling an“ des Autors Wilhelm Busch. Der Autor Wilhelm Busch wurde 1832 in Wiedensahl geboren. Im Zeitraum zwischen 1848 und 1908 ist das Gedicht entstanden. Erscheinungsort des Textes ist München. Das Gedicht lässt sich anhand der Entstehungszeit des Gedichtes bzw. von den Lebensdaten des Autors her den Epochen Biedermeier, Junges Deutschland & Vormärz, Realismus, Naturalismus oder Moderne zuordnen. Vor Verwendung der Angaben zur Epoche prüfe bitte die Richtigkeit. Die Zuordnung der Epochen ist ausschließlich auf zeitlicher Ebene geschehen und daher anfällig für Fehler. Das vorliegende Gedicht umfasst 172 Wörter. Es baut sich aus 2 Strophen auf und besteht aus 27 Versen. Weitere bekannte Gedichte des Autors Wilhelm Busch sind „Befriedigt“, „Beiderseits“ und „Beschränkt“. Zum Autor des Gedichtes „Jetzt fängt der Frühling an“ liegen auf unserem Portal abi-pur.de weitere 208 Gedichte vor.

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