Ja ja! von Wilhelm Busch

Ein weißes Kätzchen, voller Schliche,
Ging heimlich, weil es gerne schleckt,
Des Abends in die Nachbarküche,
Wo man es leider bald entdeckt.
 
Mit Besen und mit Feuerzangen
Gejagt in alle Ecken ward’s.
Es fuhr zuletzt voll Todesbangen
Zum Schlot hinaus und wurde schwarz.
 
Ja, siehst du wohl, mein liebes Herze?
10 
Wer schlecken will, was ihm gefällt,
11 
Der kommt nicht ohne Schmutz und Schwärze
12 
Hinaus aus dieser bösen Welt.
Arbeitsblatt zum Gedicht
PDF (23.8 KB)

Details zum Gedicht „Ja ja!“

Anzahl Strophen
3
Anzahl Verse
12
Anzahl Wörter
69
Entstehungsjahr
nach 1848
Epoche
Biedermeier,
Junges Deutschland & Vormärz,
Realismus

Gedicht-Analyse

Das vorliegende Gedicht „Ja ja!“ stammt von Wilhelm Busch, einem bekannten deutschen Dichter und Zeichner, der im 19. Jahrhundert aktiv war. Es lässt sich daher in die Epoche des Realismus einordnen.

Beim ersten Lesen entsteht der Eindruck eines humorvollen und etwas moralischen Gedichts, das auf den ersten Blick die Geschichte eines neugierigen weißen Kätzchens erzählt, das in eine Nachbarküche eindringt, um etwas Leckeres zu stehlen. Doch das Unterfangen endet unglücklich, als das Kätzchen entdeckt und verjagt wird, bis es im Schornstein landet und schwarz wird.

Die zentrale Botschaft des Gedichts betrifft nicht nur neugierige Kätzchen, sondern steht metaphorisch für menschliches Verhalten im Allgemeinen. Der Dichter will uns sagen, dass jeder, der gegen Regeln verstößt oder ungebeten nimmt, was ihm gefällt, Konsequenzen zu tragen hat. Dies kann Verunreinigung, Schwarzwerden, symbolisieren, die sowohl körperlich als auch moralisch interpretiert werden kann.

Das Gedicht besteht aus drei Strophen mit je vier Versen, eine gängige Form in der Lyrik. Die Sprache ist klar und einfach, mit lebhaften Bildern, die für Wilhelm Busch typisch sind. Er verwendet eine alltägliche und zugängliche Ausdrucksweise, um seine Botschaft ansprechend zu vermitteln. Die knappen und prägnanten Phrasen erhöhen die Wirkung der Pointe, der Moral von der Geschicht', die in der letzten Strophe formuliert wird.

Schließlich lässt sich sagen, dass Wilhelm Busch in „Ja ja!“ gekonnt Humor, Moral und eine einfache, aber effektive Sprache kombiniert, um eine Erzählung zu erstellen, die sowohl unterhaltsam als auch nachdenklich stimmend ist. Der Dichter benutzt die Erlebnisse des kleinen Kätzchens, um universelle menschliche Erfahrungen und Konsequenzen unseres Handelns aufzuzeigen.

Weitere Informationen

Der Autor des Gedichtes „Ja ja!“ ist Wilhelm Busch. Geboren wurde Busch im Jahr 1832 in Wiedensahl. Die Entstehungszeit des Gedichtes liegt zwischen den Jahren 1848 und 1908. Erscheinungsort des Textes ist Wiesbaden u. Berlin. Anhand der Entstehungszeit des Gedichtes bzw. von den Lebensdaten des Autors her kann der Text den Epochen Biedermeier, Junges Deutschland & Vormärz, Realismus, Naturalismus oder Moderne zugeordnet werden. Bitte überprüfe unbedingt die Richtigkeit der Angaben zur Epoche bei Verwendung. Die Zuordnung der Epochen ist ausschließlich auf zeitlicher Ebene geschehen. Das vorliegende Gedicht umfasst 69 Wörter. Es baut sich aus 3 Strophen auf und besteht aus 12 Versen. Weitere Werke des Dichters Wilhelm Busch sind „Abschied“, „Ach, ich fühl es! Keine Tugend“ und „Ach, wie geht’s dem Heilgen Vater“. Zum Autor des Gedichtes „Ja ja!“ liegen auf unserem Portal abi-pur.de weitere 208 Gedichte vor.

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