In welche soll ich mich verlieben von Heinrich Heine
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In welche soll ich mich verlieben, |
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Da beide liebenswürdig sind? |
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Ein schönes Weib ist noch die Mutter, |
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Die Tochter ist ein schönes Kind. |
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Die weißen, unerfahrnen Glieder, |
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Sie sind so rührend anzusehn! |
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Doch reizend sind geniale Augen, |
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Die unsre Zärtlichkeit verstehn. |
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Es gleicht mein Herz dem grauen Freunde, |
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Der zwischen zwey Gebündel Heu |
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Nachsinnlich grübelt, welch' von beiden |
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Das allerbeste Futter sey. |
Details zum Gedicht „In welche soll ich mich verlieben“
Heinrich Heine
3
12
62
1844
Junges Deutschland & Vormärz
Gedicht-Analyse
Der Autor des Gedichts ist Heinrich Heine, einer der bedeutendsten deutschen Dichter der Romantik. Heine wurde im Jahr 1797 geboren und verstarb 1856, daher kann dieses Gedicht zeitlich im 19. Jahrhundert eingeordnet werden.
Auf den ersten Blick scheint das Gedicht von der typischen Romantik zu handeln, wie Heine sie oft in seinen Werken beschreibt: Zwei Frauen ziehen das lyrische Ich in ihren Bann und es steht vor der Entscheidung, welche von beiden der Liebe wert ist. Doch tiefergehend handelt es von der schwierigen Wahl zwischen zwei attraktiven Optionen.
In der ersten Strophe spricht das lyrische Ich davon, dass sowohl die Mutter als auch die Tochter beide liebenswert und schön sind. Die zweite Strophe zeichnet das Bild der Tochter, die jung und unschuldig wirkt, und der Mutter, die reizvoll ist, weil sie die Zärtlichkeit des lyrischen Ichs versteht. Die dritte Strophe vergleicht das lyrische Ich mit einem Esel, der sich zwischen zwei Heubündeln nicht entscheiden kann - eine Metapher für das Unvermögen, eine Wahl zu treffen.
Formal besteht dieses Gedicht aus drei Strophen mit je vier Versen. Die Reimstruktur ist ein Kreuzreim (abab), was ein typisches Merkmal für Heine ist. Die Sprache ist relativ schlicht und einfach gehalten, mit klaren und unkomplizierten Formulierungen, was das Gedicht leserfreundlich gestaltet.
Im inhaltlichen Bereich zeigt sich jedoch, dass das Gedicht mehr Tiefe hat, als es auf den ersten Blick erscheint. Heine stellt eine augenscheinlich flirtende Situation aus, doch im Hintergrund lässt sich eine tiefergehende Reflexion über menschliche Wünsche und Entscheidungsschwierigkeiten sehen. Es ist ein typisches Merkmal von Heines Dichtung, dass er in seinen Gedichten Alltagssituationen darstellt, die auf solche Weise interpretiert werden können.
Weitere Informationen
Heinrich Heine ist der Autor des Gedichtes „In welche soll ich mich verlieben“. Geboren wurde Heine im Jahr 1797 in Düsseldorf. Entstanden ist das Gedicht im Jahr 1844. In Hamburg ist der Text erschienen. Die Entstehungszeit des Gedichtes bzw. die Lebensdaten des Autors lassen eine Zuordnung zur Epoche Junges Deutschland & Vormärz zu. Der Schriftsteller Heine ist ein typischer Vertreter der genannten Epoche. Das 62 Wörter umfassende Gedicht besteht aus 12 Versen mit insgesamt 3 Strophen. Heinrich Heine ist auch der Autor für Gedichte wie „Ach, die Augen sind es wieder“, „Ach, ich sehne mich nach Thränen“ und „Ach, wenn ich nur der Schemel wär’“. Auf abi-pur.de liegen zum Autor des Gedichtes „In welche soll ich mich verlieben“ weitere 535 Gedichte vor.
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