In Trauern und in Ruh von Wilhelm Busch

In Trauern und in Ruh
Bring ich mein Leben zu.
Kein Trost kann ich nicht haben,
Der mir mein Herz thut laben.
Drum wein ich in der Still
Und seufze oft und viel.
 
Komm her und deck mich zu,
Schaff meinem Seufzen Ruh
In dem Schooß der kühlen Erden,
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Da du meiner nicht kannst werden,
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Auch nichts zu hoffen hab,
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Als nur das kühle Grab.
 
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Es kann nicht anders sein,
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In dieser Liebespein.
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Wenn zwei verliebte Herzen
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Treu mit einander scherzen,
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Da ist auch alle Mal
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Das Lieben ohne Qual.
 
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Ich wollt, ich läg und schlief
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Viel tausend Klafter tief
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In dem Schooß der kühlen Erden.
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Auch nichts zu hoffen hab,
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Als nur das kühle Grab.
Arbeitsblatt zum Gedicht
PDF (24.5 KB)

Details zum Gedicht „In Trauern und in Ruh“

Anzahl Strophen
4
Anzahl Verse
23
Anzahl Wörter
116
Entstehungsjahr
nach 1848
Epoche
Biedermeier,
Junges Deutschland & Vormärz,
Realismus

Gedicht-Analyse

Das Gedicht „In Trauern und in Ruh“ stammt von dem deutschen Dichter und Zeichner Wilhelm Busch, der im 19. Jahrhundert, genauer von 1832 bis 1908, lebte. Obwohl Busch vor allem für seine humoristischen und satirischen Werke bekannt ist, verdichtet dieses Gedicht eine tiefgehende Melancholie und Trauer.

Auf den ersten Eindruck wirkt das Gedicht sehr traurig und resigniert. Im Kontrast zu seiner gewohnten Spielart charakterisiert dieses Gedicht Busch als Vertreter einer dunkleren und hoffnungslosen Seite der Literatur.

Inhaltlich drückt das Gedicht eine tief empfundene Trauer und Hoffnungslosigkeit aus. Das lyrische Ich durchlebt offenbar eine schwierige Zeit und findet keinen Trost. Es scheint, dass der Protagonist in stetiger Qual lebt, ausgelöst durch unerwiderte oder verlorene Liebe. Das Gedicht endet mit der verzweifelten Hoffnung, in der Tiefe des erdwärts gerichteten Grabs Ruhe zu finden.

Die Sprache ist eindeutig, geprägt von den Ausdrücken Trauer, Verzweiflung und Tod. Trotz seiner Klarheit ist die Sprache poetisch und reich an Metaphern; so steht das Grab symbolisch für Tod und Vergänglichkeit.

Die Form des Gedichts ist geprägt durch die regelmäßige Struktur der vier Strophen, die jeweils aus fünf bis sechs Versen bestehen. Es verwendet einen einfachen Reim, welcher die Melancholie und die Hoffnungslosigkeit des lyrischen Ichs unterstreicht.

Insgesamt drückt das Gedicht eine tiefe Verzweiflung und hoffnungslose Resignation aus. Dabei stellt es ein starkes Gegenbild zu den humorvollen und satirischen Werken dar, für die Wilhelm Busch üblicherweise bekannt ist. Mit seinem ernsten Ton und seiner dunklen Thematik bietet „In Trauern und in Ruh“ einen eindrücklichen Einblick in die verletzlichen und dunklen Seiten des menschlichen Daseins.

Weitere Informationen

Der Autor des Gedichtes „In Trauern und in Ruh“ ist Wilhelm Busch. Busch wurde im Jahr 1832 in Wiedensahl geboren. Zwischen den Jahren 1848 und 1908 ist das Gedicht entstanden. München ist der Erscheinungsort des Textes. Von der Entstehungszeit des Gedichtes bzw. von den Lebensdaten des Autors her lässt sich das Gedicht den Epochen Biedermeier, Junges Deutschland & Vormärz, Realismus, Naturalismus oder Moderne zuordnen. Die Angaben zur Epoche prüfe bitte vor Verwendung auf Richtigkeit. Die Zuordnung der Epochen ist ausschließlich auf zeitlicher Ebene geschehen. Da sich die Literaturepochen zeitlich teilweise überschneiden, ist eine reine zeitliche Zuordnung fehleranfällig. Das Gedicht besteht aus 23 Versen mit insgesamt 4 Strophen und umfasst dabei 116 Worte. Der Dichter Wilhelm Busch ist auch der Autor für Gedichte wie „Abschied“, „Ach, ich fühl es! Keine Tugend“ und „Ach, wie geht’s dem Heilgen Vater“. Zum Autor des Gedichtes „In Trauern und in Ruh“ liegen auf unserem Portal abi-pur.de weitere 208 Gedichte vor.

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