Im Reifrockputz, mit Blumen reich verzieret von Heinrich Heine
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Im Reifrockputz, mit Blumen reich verzieret, |
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Schönpflästerchen auf den geschminkten Wangen, |
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Mit Schnabelschuh’n, mit Stickerei’n behangen, |
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Mit Thurmfrisur, und wespengleich geschnüret; |
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So war die Aftermuse ausstaffiret, |
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Als sie einst kam, dich liebend zu umfangen. |
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Du bist ihr aber aus dem Weg gegangen, |
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Und irrtest fort von dunkelm Trieb geführet. |
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Da fandest du ein Schloß in alter Wildniß, |
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Und drinnen lag, wie’n holdes Marmorbildniß, |
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Die schönste Maid in Zauberschlaf versunken. |
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Doch wich der Zauber bald, bei deinem Gruße |
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Aufwachte lächelnd Deutschlands ächte Muse, |
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Und sank in deine Arme liebestrunken. |
Details zum Gedicht „Im Reifrockputz, mit Blumen reich verzieret“
Heinrich Heine
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1817–1821
Junges Deutschland & Vormärz
Gedicht-Analyse
Das Gedicht „Im Reifrockputz, mit Blumen reich verziert“ stammt von Heinrich Heine aus dem 19. Jahrhundert, einem der bedeutendsten deutschen Dichter der Romantik.
Bei der initialen Betrachtung scheint das Gedicht eine außergewöhnliche Mischung aus satirischer Darstellung und romantischer Vorstellung zu sein. Es erwähnt die typische Mode des Barockzeitalters und stellt diese satirisch dar, während es zugleich eine romantische Vorstellung von einer Muse in Form einer liebestrunkenen, schönen Maid hervorruft.
Inhaltlich geht es darum, dass das lyrische Ich eine weibliche Figur, die als Aftermuse referenziert wird, mit ihrer barocken-mode-bezogenen Erscheinung beschreibt. Es scheint, dass das lyrische Ich ihr nicht erliegt. Stattdessen wird es von einem inneren Trieb in die Wildnis geführt, wo es ein Schloss findet. In diesem Schloss findet er eine schöne Maid, die als die wahre Muse Deutschlands bezeichnet wird, die in einem Zauberschlaf versunken ist. Bei der Begrüßung des lyrischen Ichs erwacht sie und sinkt liebestrunken in seine Arme.
Die Ablehnung der Aftermuse könnte als die Ablehnung superficialer Schönheit und oberflächlicher Attraktivität interpretiert werden, während die Entdeckung und Erweckung der wahren Muse die Anerkennung tieferer künstlerischer Schönheit und der wahren Inspirationsquelle darstellen könnte.
Das Gedicht folgt keinem strengen Reimschema, es hat jedoch einen fließenden Rhythmus, der dem Leser ein einfacheres Verständnis ermöglicht und den Text angenehm zu lesen macht. Die Sprache des Gedichts ist metaphorisch, mit satirischen und romantischen Elementen gemischt, was eine künstlerische Atmosphäre erzeugt. Die Verwendung von spezifischen Beispielen aus der Barockmode macht das Gedicht zugänglicher und verhilft zum besseren Bildverständnis.
Weitere Informationen
Bei dem vorliegenden Text handelt es sich um das Gedicht „Im Reifrockputz, mit Blumen reich verzieret“ des Autors Heinrich Heine. 1797 wurde Heine in Düsseldorf geboren. Im Jahr 1821 ist das Gedicht entstanden. Erschienen ist der Text in Hamburg. Von der Entstehungszeit des Gedichtes bzw. von den Lebensdaten des Autors her lässt sich das Gedicht der Epoche Junges Deutschland & Vormärz zuordnen. Bei dem Schriftsteller Heine handelt es sich um einen typischen Vertreter der genannten Epoche. Das 91 Wörter umfassende Gedicht besteht aus 14 Versen mit nur einer Strophe. Die Gedichte „Allnächtlich im Traume seh’ ich dich“, „Almansor“ und „Als ich, auf der Reise, zufällig“ sind weitere Werke des Autors Heinrich Heine. Zum Autor des Gedichtes „Im Reifrockputz, mit Blumen reich verzieret“ liegen auf unserem Portal abi-pur.de weitere 535 Gedichte vor.
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