Ikarus von Theodor Fontane

Immer wieder dieselbe Geschichte:
Siege, Triumphe, Gottesgerichte.
 
Wem jeder Sprung, auch der kühnste, geglückt,
Der fühlt sich dem Gesetz entrückt,
Er ist heraus aus dem Alltagstrott,
Fliegen will er, er ist ein Gott;
Er fällt dem Sonnengespann in die Zügel, –
Da schmelzen dem Ikarus die Flügel,
Er flog zu hoch, er stürzt, er fällt,
10 
Ein neu Spektakelstück hat die Welt,
11 
Eben noch zum Himmel getragen …
12 
Apollo, zürnend, hat ihn erschlagen.
Arbeitsblatt zum Gedicht
PDF (23.8 KB)

Details zum Gedicht „Ikarus“

Anzahl Strophen
2
Anzahl Verse
12
Anzahl Wörter
70
Entstehungsjahr
1895
Epoche
Realismus

Gedicht-Analyse

Der Autor des Gedichts ist Theodor Fontane, ein deutscher Schriftsteller des 19. Jahrhunderts. Seine Lebensdaten (*30. Dezember 1819, † 20. September 1898) legen nahe, dass das Gedicht in der Epoche des Realismus, spezifisch im späten 19. Jahrhundert, entstanden sein könnte.

Der erste Eindruck des Gedichts ist von seiner Zurückhaltung und Klarheit. Fontane vermischt klassische Mythologie mit abstrakter Reflexion, um seine Botschaft zu vermitteln. Der Titel „Ikarus“ weckt sofort Assoziationen zur griechischen Mythologie und den Leser wird der Fall des Ikarus schon erahnen.

Im Gedicht geht es um den Höhenflug und Fall des Ikarus, einer Figur aus der griechischen Mythologie. Der Autor greift die Geschichte auf, um eine Allegorie auf menschliche Hybris und den Wunsch, sich über die eigenen Grenzen zu erheben, zu erstellen. Das lyrische Ich reflektiert über die Natur des Menschseins und die Folgen von Übermut. Es betont die Wiederholung dieser Geschichte in verschiedenen Formen (Siege, Triumphe, Gottesgerichte) über die Zeit hinweg.

In Bezug auf die Form des Gedichts, ist es in zwei Strophen unterteilt, wobei die erste weniger und die zweite mehr Verse enthält. Dieser Formwechsel könnte eine Art Steigerung oder Übergang darstellen, von der allgemeinen Reflexion zur spezifischen Darstellung der Ikarus-Geschichte.

Die Sprache des Gedichts ist relativ klar und unkompliziert, mit einer Kombination aus moderner und altertümlicher Sprache. Es verwendet starke visuelle Metaphern, insbesondere das Bild des fallenden Ikarus, und direkte Aussagen, um seine Botschaft zu vermitteln. Der Gebrauch des Namens Ikarus und des Sonnengespanns verankern das Gedicht in der Mythologie, während Wörter wie „Spektakelstück“ und „Alltagstrott“ den Alltagsbezug und den kritischen Ton unterstreichen.

Weitere Informationen

Bei dem vorliegenden Text handelt es sich um das Gedicht „Ikarus“ des Autors Theodor Fontane. Geboren wurde Fontane im Jahr 1819 in Neuruppin. Im Jahr 1895 ist das Gedicht entstanden. Der Erscheinungsort ist Stuttgart und Berlin. Die Entstehungszeit des Gedichtes bzw. die Lebensdaten des Autors lassen eine Zuordnung zur Epoche Realismus zu. Bei dem Schriftsteller Fontane handelt es sich um einen typischen Vertreter der genannten Epoche. Das Gedicht besteht aus 12 Versen mit insgesamt 2 Strophen und umfasst dabei 70 Worte. Theodor Fontane ist auch der Autor für Gedichte wie „An Emilie“, „An Lischen“ und „An Marie“. Zum Autor des Gedichtes „Ikarus“ liegen auf unserem Portal abi-pur.de weitere 214 Gedichte vor.

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