Ich wußte, sie ist in der Küchen von Wilhelm Busch

1	Ich wußte, sie ist in der Küchen,
2	Ich bin ihr leise nachgeschlichen.
3	Ich wollt’ ihr ew’ge Treue schwören
4	Und fragen, willst du mir gehören?
5	Auf einmal aber stutzte ich.
6	Sie kramte zwischen dem Gewürze;
7	Dann schneuzte sie und putzte sich
8	Die Nase mit der Schürze.

Details zum Gedicht „Ich wußte, sie ist in der Küchen“

Gedicht-Analyse

Das Gedicht „Ich wusste, sie ist in der Küchen“ wurde von Wilhelm Busch verfasst, einem deutschen Dichter und Zeichner, der in der zweiten Hälfte des 19. Jahrhunderts lebte und arbeitete. Seine bekanntesten Werke zeichnen sich oft durch einen humorvollen und satirischen Ton aus.

Auf den ersten Blick erscheint das Gedicht als eine humorvolle Geschichte in Versform. Das lyrische Ich erzählt von seiner heimlichen Zuneigung zu einer Frau, die offenbar in der Küche arbeitet. Er hat die Absicht, ihr seine ewige Treue zu bekunden und sie zu fragen, ob sie ihm gehören möchte. Doch seine romantischen Absichten werden durch eine unerwartete und humoristische Wendung unterbrochen, als die Frau zwischen dem Gewürz kramt und sich dann die Nase mit der Schürze putzt, was das lyrische Ich offenbar sehr überrascht.

Was das lyrische Ich hier aussagen möchte, ist, dass es seine romantischen Vorstellungen und Absichten von der Realität getrübt sieht. Der poetischen und idealisierten Vision, die er von der Frau hat, wird durch eine sehr weltliche und alltägliche Handlung - das Putzen der Nase mit der Schürze - ein Dämpfer verpasst. Dies wird mit einer leichten und humorvollen Note präsentiert, was typisch für Wilhelm Busch ist.

Formal besteht das Gedicht aus einer einzigen Achtversstrophe. Die Verse sind meistens im Jambus verfasst, einem metrischen Schema, das sich durch abwechselnd unbetonte und betonte Silben auszeichnet. Dieser Rhythmus trägt zur humorvollen und lockeren Stimmung des Gedichts bei. Was die Sprache betrifft, so ist diese recht einfach und direkter Natur, was dazu beiträgt, dass das Gedicht leicht verständlich und nachvollziehbar ist. Es werden keine komplexen metaphorischen oder symbolischen Elemente verwendet, sondern die Handlungen und Gefühle werden direkt und bildhaft dargestellt. Der Schlussvers, in dem die Frau sich die Nase mit der Schürze putzt, ist besonders bildhaft und unerwartet, was den humorvollen Höhepunkt des Gedichts bildet. Es zeigt die kontrastreiche Realität zwischen idealisierten romantischen Vorstellungen und dem banalen Alltag.

Weitere Informationen

Das Gedicht „Ich wußte, sie ist in der Küchen“ stammt aus der Feder des Autors bzw. Lyrikers Wilhelm Busch. Der Autor Wilhelm Busch wurde 1832 in Wiedensahl geboren. Das Gedicht ist in der Zeit von 1848 bis 1908 entstanden. Wiesbaden u. Berlin ist der Erscheinungsort des Textes. Eine Zuordnung des Gedichtes zu den Epochen Biedermeier, Junges Deutschland & Vormärz, Realismus, Naturalismus oder Moderne kann aufgrund der Entstehungszeit des Gedichtes bzw. der Lebensdaten des Autors vorgenommen werden. Prüfe bitte vor Verwendung die Angaben zur Epoche auf Richtigkeit. Die Zuordnung der Epochen ist auf zeitlicher Ebene geschehen. Da sich Literaturepochen zeitlich überschneiden, ist eine reine zeitliche Zuordnung häufig mit Fehlern behaftet. Das 46 Wörter umfassende Gedicht besteht aus 8 Versen mit nur einer Strophe. Die Gedichte „Also hat es dir gefallen“, „Auf Wiedersehn“ und „Auf den Sonntag früh Morgen“ sind weitere Werke des Autors Wilhelm Busch. Zum Autor des Gedichtes „Ich wußte, sie ist in der Küchen“ haben wir auf abi-pur.de weitere 208 Gedichte veröffentlicht.

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