Ich wollt’, meine Schmerzen ergössen von Heinrich Heine

Ich wollt’, meine Schmerzen ergössen
Sich all’ in ein einziges Wort,
Das gäb’ ich den lustigen Winden,
Die trügen es lustig fort.
 
Sie tragen zu dir, Geliebte,
Das schmerzerfüllte Wort;
Du hörst es zu jeder Stunde,
Du hörst es an jedem Ort.
 
Und hast du zum nächtlichen Schlummer
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Geschlossen die Augen kaum,
11 
So wird dich mein Auge verfolgen
12 
Bis in den tiefsten Traum.
Arbeitsblatt zum Gedicht
PDF (24 KB)

Details zum Gedicht „Ich wollt’, meine Schmerzen ergössen“

Anzahl Strophen
3
Anzahl Verse
12
Anzahl Wörter
63
Entstehungsjahr
1823–1824
Epoche
Junges Deutschland & Vormärz

Gedicht-Analyse

Das Gedicht „Ich wollt', meine Schmerzen ergössen“ wurde von Heinrich Heine geschrieben, einem der bedeutendsten deutschen Dichter und Journalisten des 19. Jahrhunderts. Es lässt sich zeitlich in die Epoche des Vormärz einordnen, eine Phase politischer und sozialer Unruhen in Deutschland, die den Boden für die Revolution von 1848 bereitete.

Schon beim ersten Lesen offenbart das Gedicht eine traurige und melancholische Stimmung. Es ist eine Art Liebeslyrik, in der das lyrische Ich seinen Kummer und Schmerz aus Anlass einer unerfüllten oder verlorenen Liebe bekundet. Er wünscht sich, dass alle seine Schmerzen sich in einem einzigen Wort manifestieren, das dann von den Winden weggetragen und seiner Geliebten zugeführt wird. Das Wort mit all seinem Schmerz ist ständig, unablässig bei ihr, verfolgt sie sogar bis in ihre Träume in der Nacht, was zeigt, wie tief und intensiv sein Kummer ist.

Formal besteht das Gedicht aus drei Strophen mit jeweils vier Versen. In Sprache und Syntax ist das Gedicht klar und deutlich, ohne komplexen Metaphern oder Wortspielen. Die eindrückliche und schmerzvolle Stimmung wird hauptsächlich durch die Wiederholung des Wortes „Schmerz“ und die konstanten Hinweise auf die „lustvollen“ Winde erreicht, die auf eine Ironie oder einen Wunsch des lyrischen Ich hindeuten könnten, dass die Winde, die sein Leiden tragen, fröhlich sind.

Diese Schmerzen repräsentieren das innere Leid des Dichters, das er ausdrücken möchte, aber auf tragische Weise gescheitert ist. Durch Schmerz wird die innere Realität des lyrischen Ichs beleuchtet, wie eine stumme Schreie, der Hilfe sucht und Ausdruck in Form von Poesie findet. In diesem Sinne bildet das Gedicht eine typische Vertretung der Liebeslyrik des 19. Jahrhunderts, in der die geteilten Gefühle von Liebe und Schmerz oft Gegenstand der Dichtung sind.

Weitere Informationen

Das Gedicht „Ich wollt’, meine Schmerzen ergössen“ stammt aus der Feder des Autors bzw. Lyrikers Heinrich Heine. Geboren wurde Heine im Jahr 1797 in Düsseldorf. Entstanden ist das Gedicht im Jahr 1824. Hamburg ist der Erscheinungsort des Textes. Von der Entstehungszeit des Gedichtes bzw. von den Lebensdaten des Autors her lässt sich das Gedicht der Epoche Junges Deutschland & Vormärz zuordnen. Heine ist ein typischer Vertreter der genannten Epoche. Das 63 Wörter umfassende Gedicht besteht aus 12 Versen mit insgesamt 3 Strophen. Die Gedichte „Alte Rose“, „Altes Lied“ und „Am Golfe von Biskaya“ sind weitere Werke des Autors Heinrich Heine. Zum Autor des Gedichtes „Ich wollt’, meine Schmerzen ergössen“ haben wir auf abi-pur.de weitere 535 Gedichte veröffentlicht.

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Das Video mit dem Titel „Ich wollt, meine Schmerzen ergössen von Heinrich Heine, von Ole Irenäus Wieröd vorgetragen“ wurde auf YouTube veröffentlicht. Unter Umständen sind 2 Klicks auf den Play-Button erforderlich um das Video zu starten.

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