Ich wandelte unter den Bäumen von Heinrich Heine

Ich wandelte unter den Bäumen
Mit meinem Gram allein;
Da kam das alte Träumen,
Und schlich mir in’s Herz hinein.
 
Wer hat Euch dieß Wörtlein gelehret,
Ihr Vöglein in luftiger Höh?
Schweigt still, wenn mein Herz es höret,
Dann thut es noch einmal so weh.
 
„Es kam ein Jungfräulein gegangen,
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Die sang es immerfort,
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Da haben wir Vöglein gefangen
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Das hübsche, goldne Wort.“
 
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Das sollt Ihr mir nicht mehr erzählen,
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Ihr Vöglein wunderschlau;
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Ihr wollt meinen Kummer mir stehlen,
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Ich aber Niemanden trau’.
Arbeitsblatt zum Gedicht
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Details zum Gedicht „Ich wandelte unter den Bäumen“

Anzahl Strophen
4
Anzahl Verse
16
Anzahl Wörter
84
Entstehungsjahr
1817–1821
Epoche
Junges Deutschland & Vormärz

Gedicht-Analyse

Das vorliegende Gedicht „Ich wandelte unter den Bäumen“ ist von Heinrich Heine, einem der bedeutendsten deutschen Dichter des 19. Jahrhunderts. Vom Datum seiner Geburt und Tod lässt sich schlussfolgern, dass das Gedicht innerhalb der Epoche der Romantik entstanden ist.

Das Gedicht hinterlässt auf den ersten Blick einen melancholischen Eindruck, durch das Bild einer einsamen Wanderung und dem Einfluss von Erinnerungen und Träumen auf das lyrische Ich.

Inhaltlich ist das Gedicht eine ländliche Szene, mit dem lyrischen Ich, das unter Bäumen wandert und von alten Träumen gequält wird. Es wird die innere Zerrissenheit des lyrischen Ichs deutlich, das mit seinem Kummer alleine sein möchte, aber zugleich von den Erinnerungen heimgesucht wird, die ihm von den Vögeln, als symbolischen Figuren, wiedergegeben werden. Diese Erinnerungen schmerzen das lyrische Ich, welches versucht, sich dagegen zu wehren und die Vögel zum Schweigen auffordert.

Formal besteht das Gedicht aus vier Strophen mit jeweils vier Versen. Die Sprache ist einfach und klar, wobei die melancholische Stimmung und die inneren Gefühle des lyrischen Ichs sehr deutlich durch die metaphorische Sprache ausgedrückt werden. Der Rhythmus und das Reimschema sind ordentlich und geben dem Gedicht einen melodischen Klang, der die melancholische Stimmung unterstreicht.

Zusammengefasst thematisiert das Gedicht also Einsamkeit, Melancholie und den schmerzhaften Einfluss der Vergangenheit. Es verdeutlicht die Konflikte zwischen Wunsch und Wirklichkeit, zwischen der Sehnsucht nach Vergessen und dem unausweichlichen Einfluss der Erinnerungen. Dies ist typisch für die Romantik, die oft durch Gefühle des Verlusts und der Sehnsucht gekennzeichnet ist. Heine kann durch sein Gedicht tiefgreifende Emotionen kommunizieren, die auch heute noch viele Leser ansprechen können.

Weitere Informationen

Bei dem vorliegenden Text handelt es sich um das Gedicht „Ich wandelte unter den Bäumen“ des Autors Heinrich Heine. Im Jahr 1797 wurde Heine in Düsseldorf geboren. Das Gedicht ist im Jahr 1821 entstanden. Erscheinungsort des Textes ist Hamburg. Aufgrund der Entstehungszeit des Gedichtes bzw. der Lebensdaten des Autors kann der Text der Epoche Junges Deutschland & Vormärz zugeordnet werden. Heine ist ein typischer Vertreter der genannten Epoche. Das Gedicht besteht aus 16 Versen mit insgesamt 4 Strophen und umfasst dabei 84 Worte. Weitere bekannte Gedichte des Autors Heinrich Heine sind „Ach, wenn ich nur der Schemel wär’“, „Ahnung“ und „Allnächtlich im Traume seh’ ich dich“. Zum Autor des Gedichtes „Ich wandelte unter den Bäumen“ haben wir auf abi-pur.de weitere 535 Gedichte veröffentlicht.

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