Ich steh’ auf des Berges Spitze von Heinrich Heine

Ich steh’ auf des Berges Spitze,
Und werde sentimental.
„Wenn ich ein Vöglein wäre!“
Seufz’ ich viel tausendmal.
 
Wenn ich eine Schwalbe wäre,
So flög’ ich zu dir, mein Kind,
Und baute mir mein Nestchen
Wo deine Fenster sind.
 
Wenn ich eine Nachtigall wäre,
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So flög’ ich zu dir, mein Kind,
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Und sänge dir Nachts meine Lieder
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Herab von der grünen Lind’.
 
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Wenn ich ein Gimpel wäre,
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So flög’ ich gleich an dein Herz;
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Du bist ja hold den Gimpeln,
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Und heilest Gimpelschmerz.
Arbeitsblatt zum Gedicht
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Details zum Gedicht „Ich steh’ auf des Berges Spitze“

Anzahl Strophen
4
Anzahl Verse
16
Anzahl Wörter
83
Entstehungsjahr
1822–1823
Epoche
Junges Deutschland & Vormärz

Gedicht-Analyse

Das Gedicht „Ich steh’ auf des Berges Spitze“ wurde von Heinrich Heine geschrieben, einem deutschen Dichter aus dem 19. Jahrhundert, der vor allem in der Epoche des Biedermeiers und Vormärz aktiv war.

Beim ersten Eindruck kommt das Gedicht eher leicht und träumerisch daher. Es scheint eine tiefe Sehnsucht und zugleich eine ruhige Zufriedenheit in der Natur zu vermitteln. Es drückt den Wunsch des lyrischen Ichs aus, in der Lage zu sein, frei zu fliegen und sein Herz der Person zu offenbaren, die es liebt.

Das lyrische Ich des Gedichts gibt seine Perspektive auf die Welt aus der Höhe eines Berges wieder. Dabei versinkt es in Sentimentalität und Wünschen. Es wünscht sich, ein Vogel zu sein, um zu fliegen und seine Liebe auszudrücken. Dabei stellt es sich nacheinander verschiedene Vögel - eine Schwalbe, Nachtigall, und ein Gimpel - vor und imaginiert, was es tun würde, wäre es dieser jeweilige Vogel. Mit der Schwalbe würde es ein Nest in der Nähe seiner Geliebten bauen, als Nachtigall während der Nacht ein Liebeslied singen und als Gimpel direkt zum Herzen seiner Geliebten fliegen.

Formal gesehen ist das Gedicht in vier Strophen unterteilt, die jeweils vier Verse enthalten. Es hat einen einfachen, repetitive Aufbau, der auf den ersten beiden Versen jeder Strophe basiert und damit die Sehnsucht des lyrischen Ichs hervorhebt.

Die Sprache des Gedichts ist sinnbildlich und lyrisch, was die Fantasie des lyrischen Ichs und seine Sehnsucht nach Freiheit und Nähe zur Geliebten verstärkt. Die wiederholte Verwendung des Wortes „wenn“ zu Beginn jeder Strophe betont die Träumerei und Wunschvorstellung des lyrischen Ichs. Es nutzt die Bildhaftigkeit der Vogelarten, um seine Gefühle liebevoll auszudrücken und seine tiefe Verbundenheit zur Natur darzustellen.

Weitere Informationen

Heinrich Heine ist der Autor des Gedichtes „Ich steh’ auf des Berges Spitze“. Der Autor Heinrich Heine wurde 1797 in Düsseldorf geboren. 1823 ist das Gedicht entstanden. In Hamburg ist der Text erschienen. Eine Zuordnung des Gedichtes zur Epoche Junges Deutschland & Vormärz kann aufgrund der Entstehungszeit des Gedichtes bzw. der Lebensdaten des Autors vorgenommen werden. Der Schriftsteller Heine ist ein typischer Vertreter der genannten Epoche. Das 83 Wörter umfassende Gedicht besteht aus 16 Versen mit insgesamt 4 Strophen. Weitere Werke des Dichters Heinrich Heine sind „Allnächtlich im Traume seh’ ich dich“, „Almansor“ und „Als ich, auf der Reise, zufällig“. Auf abi-pur.de liegen zum Autor des Gedichtes „Ich steh’ auf des Berges Spitze“ weitere 535 Gedichte vor.

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