Ich stand in dunkeln Träumen von Heinrich Heine

Ich stand in dunkeln Träumen
Und starrte ihr Bildniß an,
Und das geliebte Antlitz
Heimlich zu leben begann.
 
Um ihre Lippen zog sich
Ein Lächeln wunderbar,
Und wie von Wehmuthsthränen
Erglänzte ihr Augenpaar.
 
Auch meine Thränen flossen
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Mir von den Wangen herab –
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Und ach, ich kann es nicht glauben,
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Daß ich Dich verloren hab’!
Arbeitsblatt zum Gedicht
PDF (23.9 KB)

Details zum Gedicht „Ich stand in dunkeln Träumen“

Anzahl Strophen
3
Anzahl Verse
12
Anzahl Wörter
54
Entstehungsjahr
1823–1824
Epoche
Junges Deutschland & Vormärz

Gedicht-Analyse

Das vorliegende Gedicht ist von Heinrich Heine, einem der bedeutendsten deutschen Dichter der Romantik, der von 1797 bis 1856 lebte. Sein Werk wirkt daher heute noch kulturhistorisch und literaturgeschichtlich relevant, auch da es während seiner wissenschaftlichen Dissertation häufig interpretiert und analysiert wird.

Auf den ersten Blick lassen sich das dunkle, melancholische Gefühl und der sentimentale Ton feststellen, die die ganze Lyrik durchziehen. Diese Gefühle spiegeln typischerweise die Ästhetik der Romantik wider und weisen auf die zentrale Thematik von verlorener Liebe und herzzerreißender Sehnsucht hin.

Inhaltlich geht es in diesem Gedicht um das lyrische Ich, das in seinen Träumen auf ein Bild einer geliebten Person starrt. Dieses Bild beginnt 'heimlich zu leben' - es erwacht zum Leben und zeigt Zeichen des Lächelns und der Traurigkeit. Das lyrische Ich weint auch und kann nicht fassen, dass es die geliebte Person verloren hat.

Durch diese Worte möchte das lyrische Ich seine tiefe Trauer und Sehnsucht nach der vergangenen Liebe ausdrücken. Die lebhaften Erinnerungen, die in seinem Traum wieder zum Leben erweckt werden, führen zu dem verzweifelten Schmerz, sich mit dem Verlust auseinanderzusetzen.

Das Gedicht hat eine sehr traditionelle Form mit regelmäßigen Strophen und Versen. Es ist klar und einfach gehalten, womit sich Heine bewusst für ein populäres Genre entschieden hat. Es besteht aus drei vierzeiligen Strophen, wobei die Reimstruktur ABAB ist.

Die Sprache des Gedichts ist ausdrucksstark und bildlich, wobei Heine vielfältige Bilder und Vergleiche verwendet, um die tiefen Emotionen des lyrischen Ichs zu veranschaulichen. Die dunkle Träumerei, das Antlitz, das zum Leben erwacht, und die Wehmuthsthränen sind Metaphern und Symbole, die die innere Befindlichkeit des lyrischen Ichs verdeutlichen.

Zusammenfassend kann man sagen, dass das Gedicht ein charakteristisches Beispiel für Heines romantische Lyrik ist, in der er kraftvolle Emotionen und lebendige Bilder benutzt, um die Tiefe menschlicher Erfahrungen auszudrücken.

Weitere Informationen

Heinrich Heine ist der Autor des Gedichtes „Ich stand in dunkeln Träumen“. 1797 wurde Heine in Düsseldorf geboren. 1824 ist das Gedicht entstanden. Der Erscheinungsort ist Hamburg. Aufgrund der Entstehungszeit des Gedichtes bzw. der Lebensdaten des Autors kann der Text der Epoche Junges Deutschland & Vormärz zugeordnet werden. Heine ist ein typischer Vertreter der genannten Epoche. Das Gedicht besteht aus 12 Versen mit insgesamt 3 Strophen und umfasst dabei 54 Worte. Weitere Werke des Dichters Heinrich Heine sind „Ach, die Augen sind es wieder“, „Ach, ich sehne mich nach Thränen“ und „Ach, wenn ich nur der Schemel wär’“. Zum Autor des Gedichtes „Ich stand in dunkeln Träumen“ liegen auf unserem Portal abi-pur.de weitere 535 Gedichte vor.

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