Ich lache ob den abgeschmackten Laffen von Heinrich Heine
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Ich lache ob den abgeschmackten Laffen, |
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Die mich anglotzen mit den Bocksgesichtern; |
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Ich lache ob den Füchsen, die so nüchtern |
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Und hämisch mich beschnüffeln und begaffen. |
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Ich lache ob den hochgelahrten Affen, |
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Die sich aufblähn zu stolzen Geistesrichtern; |
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Ich lache ob den feigen Bösewichtern, |
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Die mich umdrohn mit giftgetränkten Waffen. |
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Denn wenn des Glückes hübsche sieben Sachen |
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Uns von des Schicksals Händen sind zerbrochen, |
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Und so zu unsern Füßen hingeschmissen; |
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Und wenn das Herz im Leibe ist zerrissen, |
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Zerrissen, und zerschnitten, und zerstochen, – |
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Dann bleibt uns doch das schöne gelle Lachen. |
Details zum Gedicht „Ich lache ob den abgeschmackten Laffen“
Heinrich Heine
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91
1817–1821
Junges Deutschland & Vormärz
Gedicht-Analyse
Das Gedicht „Ich lache ob den abgeschmackten Laffen“ wurde von Heinrich Heine verfasst, einem bedeutenden deutschen Dichter der Romantik. Leider geht aus den Angaben nicht hervor, wann dieses Gedicht genau verfasst wurde, aber Heine wirkte vor allem in der ersten Hälfte des 19. Jahrhunderts.
Auf den ersten Blick wirkt das Gedicht humorvoll und ironisch: Die Verse stecken voller Spott gegenüber den verschiedenen Kategorien von Menschen, die der Sprecher – das lyrische Ich – aufführt. Es scheint, als handle es sich um eine Art Selbstverteidigung gegenüber gesellschaftlicher Kritik oder Vorurteilen, die durch Heiterkeit und Selbstironie Ausdruck findet.
Das lyrische Ich lacht über verschiedene Typen von Menschen, darunter solche, die es dumm anstarren, kluge „Affen“, hinterlistige Füchse und feige Schurken, welche ihm anscheinend Übles wollen. Anstatt sich darüber zu ärgern oder sich zu fürchten, reagiert das lyrische Ich aber mit Humor und Lachen. Auch gegenüber dem Missgeschick und Leid, das das Schicksal ihm zufügt, behält es seinen Humor und lacht. Das Lachen scheint etwas zu sein, das ihm niemand nehmen kann und das ihm hilft, Schwierigkeiten zu überwinden.
Das Gedicht hält sich nicht an eine spezielle Versform und es reimen sich auch nicht alle Verse. Es handelt sich aber um ein Sonett, da es aus 14 Versen besteht. Inhaltlich teilt es sich in zwei Teile, der achtverse Teil handelt hauptsächlich von dem Lachen über andere Menschen, der sechsverse Teil strapaziert den Humor als Reaktion auf Leid und Pech.
Die Sprache ist leicht verständlich, aber sehr bildreich: Heine verwendet viele Metaphern und Vergleiche, um zu zeigen, was er von den verschiedenen Menschentypen hält, etwa „Bocksgesichter“, „Füchse“ und „Affen“. Dies verleiht dem Gedicht einen humorvollen und ironischen Ton.
Zusammengefasst handelt Heines Gedicht von der Fähigkeit, trotz aller Widrigkeiten des Lebens und ungeachtet der Menschen, die einem Übles wollen, seinen Humor nicht zu verlieren. Die Botschaft ist, dass das Lachen eine starke Waffe sein kann, um mit solchen Herausforderungen fertig zu werden.
Weitere Informationen
Heinrich Heine ist der Autor des Gedichtes „Ich lache ob den abgeschmackten Laffen“. 1797 wurde Heine in Düsseldorf geboren. Die Entstehungszeit des Gedichtes geht auf das Jahr 1821 zurück. Hamburg ist der Erscheinungsort des Textes. Die Entstehungszeit des Gedichtes bzw. die Lebensdaten des Autors lassen eine Zuordnung zur Epoche Junges Deutschland & Vormärz zu. Bei dem Schriftsteller Heine handelt es sich um einen typischen Vertreter der genannten Epoche. Das Gedicht besteht aus 14 Versen mit nur einer Strophe und umfasst dabei 91 Worte. Der Dichter Heinrich Heine ist auch der Autor für Gedichte wie „Ach, die Augen sind es wieder“, „Ach, ich sehne mich nach Thränen“ und „Ach, wenn ich nur der Schemel wär’“. Auf abi-pur.de liegen zum Autor des Gedichtes „Ich lache ob den abgeschmackten Laffen“ weitere 535 Gedichte vor.
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