Ich hab’ Euch im besten Juli verlassen von Heinrich Heine

Ich hab’ Euch im besten Juli verlassen,
Und find’ Euch wieder im Januar;
Ihr saßet damals so recht in der Hitze,
Jetzt seyd Ihr gekühlt und kalt sogar.
 
Bald scheid’ ich nochmals und komm’ ich einst wieder,
Dann seyd ihr weder warm noch kalt,
Und über Eure Gräber schreit’ ich,
Und das eigne Herz ist arm und alt.
Arbeitsblatt zum Gedicht
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Details zum Gedicht „Ich hab’ Euch im besten Juli verlassen“

Anzahl Strophen
2
Anzahl Verse
8
Anzahl Wörter
58
Entstehungsjahr
1823–1824
Epoche
Junges Deutschland & Vormärz

Gedicht-Analyse

Das Gedicht „Ich hab' Euch im besten Juli verlassen“ wurde von Heinrich Heine verfasst, einem der bedeutendsten deutschen Dichter und Schriftsteller des 19. Jahrhunderts. Der Zeitrahmen seiner Schriften liegt in der Epoche der Romantik und in dem Übergang zur Moderne.

Bereits auf den ersten Blick lässt sich ein melancholisch-sehnsuchtsvoller Eindruck des Gedichts erkennen. Es gibt eine klare Kontrastierung der Zeiten und Gefühle, die von der sommerlichen Abreise, der winterlichen Rückkehr und einem drastischen Schluss geprägt ist.

Inhaltlich handelt das lyrische Ich von der Abschiednahme und Rückkehr zu den Personen („Euch“), die offensichtlich wichtig für es sind. Dabei erfolgt die Abreise im Sommer („im besten Juli“), wo die Personen in der „Hitze“ des Lebens sitzen, also voller Kraft und Lebensfreude sind. Die Rückkehr erfolgt hingegen im Winter („im Januar“), wo die Personen „gekühlt und kalt“ sind, vermutlich sowohl durch die Jahreszeit als auch emotional und mental. Die letzte Strophe enthält eine düstere Vorwegnahme, dass bei seiner nächsten Rückkehr die geliebten Menschen nicht mehr leben.

Die Form des Gedichts ist schlicht und eingängig, besteht aus zwei vierzeiligen Strophen mit gereimten Versen, die den melancholischen Inhalt unterstreichen und für einen flüssigen Lesefluss sorgen. Sie ist typisch für die Gedichte Heines, die oft durch ihre Einfachheit und Klarheit bestechen.

Die Sprache des Gedichts ist eher schlicht und unverschnörkelt mit einer klaren Semantik, passend zur ernsten Thematik. Allerdings fallen einige sprachliche Bilder auf, die eine tiefere Bedeutung andeuten, insbesondere die Temperaturmetaphorik („Hitze“, „gekühlt und kalt“), die das Lebensgefühl der handelnden Personen ausdrücken. Hierdurch wird das Gedicht plastischer und emotionaler.

Zusammenfassend kann man sagen, dass dieses Gedicht eine melancholische Reflexion über das Vergehen der Zeit und die Vergänglichkeit des Lebens ist. Es drückt die Wehmut des lyrischen Ichs über den Abschied und die Veränderung seiner geliebten Menschen aus und zeigt dabei eine klare Emotionalität und Nachdenklichkeit, die typisch für die Lyrik Heinrich Heines ist.

Weitere Informationen

Der Autor des Gedichtes „Ich hab’ Euch im besten Juli verlassen“ ist Heinrich Heine. Geboren wurde Heine im Jahr 1797 in Düsseldorf. Entstanden ist das Gedicht im Jahr 1824. Erscheinungsort des Textes ist Hamburg. Von der Entstehungszeit des Gedichtes bzw. von den Lebensdaten des Autors her lässt sich das Gedicht der Epoche Junges Deutschland & Vormärz zuordnen. Bei dem Schriftsteller Heine handelt es sich um einen typischen Vertreter der genannten Epoche. Das 58 Wörter umfassende Gedicht besteht aus 8 Versen mit insgesamt 2 Strophen. Der Dichter Heinrich Heine ist auch der Autor für Gedichte wie „Abenddämmerung“, „Ach, die Augen sind es wieder“ und „Ach, ich sehne mich nach Thränen“. Zum Autor des Gedichtes „Ich hab’ Euch im besten Juli verlassen“ haben wir auf abi-pur.de weitere 535 Gedichte veröffentlicht.

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Das Video mit dem Titel „Ich hab Euch im besten Juli verlassen von Heinrich Heine, von Ole Irenäus Wieröd vorgetragen“ wurde auf YouTube veröffentlicht. Unter Umständen sind 2 Klicks auf den Play-Button erforderlich um das Video zu starten.

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