Ich habe von einem Vater gelesen von Wilhelm Busch
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Ich habe von einem Vater gelesen: |
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Die Tochter ist beim Theater gewesen. |
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Ein Schurke hat ihm das Mädchen verdorben, |
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So daß es im Wochenbette gestorben. |
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Das nahm der Vater sich tief zu Gemüte. |
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Und als er den Schurken zu fassen kriegte, |
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Verzieh er ihm nobel die ganze Geschichte. |
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Ich weine ob solcher Güte. |
Details zum Gedicht „Ich habe von einem Vater gelesen“
Wilhelm Busch
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8
53
nach 1848
Biedermeier,
Junges Deutschland & Vormärz,
Realismus
Gedicht-Analyse
Das Gedicht wurde von Wilhelm Busch geschrieben, einem deutschen Dichter und Zeichner, der vor allem für seine humoristischen und scharfsinnigen Verse bekannt ist. Busch lebte und arbeitete im 19. Jahrhundert, weshalb das Gedicht in diesen Kontext eingeordnet werden kann.
Der erste Eindruck des Gedichts erweckt einen Ton von Bedauern und Empathie. Es erzählt eine tragische Geschichte eines Vaters, dessen Tochter mit einem Schurken ausgegangen ist und dadurch ruiniert wurde, bis hin zum tragischen Tod im Wochenbett, traditionell eine Bezeichnung für die Zeit nach der Geburt eines Kindes, was darauf hindeutet, dass das Mädchen schwanger wurde und vielleicht an Komplikationen starb.
Einfach ausgedrückt zeigt das Gedicht, wie sich der Vater tiefgehend mit dem Schicksal seiner Tochter auseinandersetzt und schließlich dem Mann, der sie ruiniert hat, vergibt. Dieses Verzeihen zeugt von einer unglaublichen Güte und Nachsichtigkeit; dies rührt das lyrische Ich zu Tränen.
Die Form des Gedichts ist relativ einfach, mit acht Versen, die eine durchgängige Erzählung bilden. Es hat keinen offensichtlichen Reim oder ein festgelegtes Metrum, ist jedoch klar und unmissverständlich in seiner Aussage. Die Sprache ist schlicht und allgemein verständlich, was für die Lyrik von Wilhelm Busch typisch ist. Sie trägt zur Emotionalität und zur Klarheit der Erzählung bei. Das lyrische Ich erzählt die Geschichte mit einer Spur von Bewunderung für den großmütigen Vater, von dem es gelesen hat, und unterstreicht die Kraft der Vergebung.
Die offene Darstellung der Ereignisse könnte auf einen sozialkritischen Unterton hindeuten, da die Geschichte zeigt, wie das Mädchen und der Vater durch das Verhalten eines skrupellosen Mannes leiden und wie ihre Entscheidung, ihm zu vergeben, ihren starken Charakter zeigt. Auf der anderen Seite könnte es auch als Kritik an der Gesellschaft gesehen werden, die solche Vorfälle zulässt.
Weitere Informationen
Der Autor des Gedichtes „Ich habe von einem Vater gelesen“ ist Wilhelm Busch. Busch wurde im Jahr 1832 in Wiedensahl geboren. Das Gedicht ist in der Zeit von 1848 bis 1908 entstanden. Erscheinungsort des Textes ist Wiesbaden u. Berlin. Anhand der Entstehungszeit des Gedichtes bzw. von den Lebensdaten des Autors her kann der Text den Epochen Biedermeier, Junges Deutschland & Vormärz, Realismus, Naturalismus oder Moderne zugeordnet werden. Die Angaben zur Epoche prüfe bitte vor Verwendung auf Richtigkeit. Die Zuordnung der Epochen ist ausschließlich auf zeitlicher Ebene geschehen. Da sich die Literaturepochen zeitlich teilweise überschneiden, ist eine reine zeitliche Zuordnung fehleranfällig. Das 53 Wörter umfassende Gedicht besteht aus 8 Versen mit nur einer Strophe. Weitere bekannte Gedichte des Autors Wilhelm Busch sind „Also hat es dir gefallen“, „Auf Wiedersehn“ und „Auf den Sonntag früh Morgen“. Auf abi-pur.de liegen zum Autor des Gedichtes „Ich habe von einem Vater gelesen“ weitere 208 Gedichte vor.
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Zum Autor Wilhelm Busch sind auf abi-pur.de 208 Dokumente veröffentlicht. Alle Gedichte finden sich auf der Übersichtsseite des Autors.
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