An den Herzog Ferdinand zu Braunschweig und Lüneburg den 12. Januar 1791 von Susanne von Bandemer
1 |
Schon pochte dieses Herz nicht mehr, schon sah |
2 |
Ich mich dem Grabe nah; |
3 |
Der Genius des Todes stand |
4 |
Schon vor mir, schien mir schon mit ernster Stirn zu winken; |
5 |
Schon hofft’ ich dort Vergessenheit zu trinken, |
6 |
Dort, wo kein Reisender den Pfad zur Rückkehr fand: |
7 |
Als schnell mein guter Genius erschien – |
8 |
Ein milder Glanz und Rosenduft umflossen ihn – |
9 |
Er hieß die finstern Schatten fliehn, |
10 |
Und reichte freundlich mir die schon verwais’te Leyer. |
|
|
11 |
O, theurer Herzog! heut bey deiner Jahresfeyer |
12 |
Ergreif’ ich sie mit neuer Lust. |
13 |
Entzückt von Freude schlägt das Herz mir in der Brust. |
14 |
Heil sey dir, Heil! erhabner Menschenfreund, |
15 |
Zum Glück von Tausenden geboren! |
16 |
Kein frommer Wunsch geht heut’ für dich verloren, |
17 |
Und keine Zähre, die der heiße Dank dir weint: |
18 |
Dein Engel zählt sie, und sie glänzen. |
19 |
Einst um dein Diadem. – Indessen kränzen |
20 |
Hier unter uns dich ewig grüne Lorbeern schon, |
21 |
Der hohen Triumphirer Lohn. |
22 |
Denn wann Jahrhunderte vergangen, |
23 |
Wird Braunschweigs Ferdinand noch im Geschichtbuch prangen. |
24 |
Er, der des Brennenthrones Stütze war; |
25 |
Er, der mit einer kleinen Schaar |
26 |
Ein ungezähltes Heer bekriegt. |
|
|
27 |
Spät werden noch in Deutschlands Eichenhainen |
28 |
Die Barden ihn zu singen sich vereinen, |
29 |
Ihn, der wie Herman stritt, wo Varus ward besiegt. |
30 |
Indessen Tausende sein seltnes Herz erhöhen, |
31 |
Und nur in ihm den bessern Menschen sehen, |
32 |
Der, größer durch sich selbst, als durch der Ahnen Glanz, |
33 |
Ein Muster darstellt, werth des Nachruhms Sternenkranz. |
Details zum Gedicht „An den Herzog Ferdinand zu Braunschweig und Lüneburg den 12. Januar 1791“
Susanne von Bandemer
3
33
229
1802
Klassik,
Romantik
Gedicht-Analyse
Susanne von Bandemer ist die Autorin des Gedichtes „An den Herzog Ferdinand zu Braunschweig und Lüneburg den 12. Januar 1791“. Im Jahr 1751 wurde Bandemer in Berlin geboren. Im Jahr 1802 ist das Gedicht entstanden. In Berlin ist der Text erschienen. Die Entstehungszeit des Gedichtes bzw. die Lebensdaten der Autorin lassen eine Zuordnung zu den Epochen Klassik oder Romantik zu. Bitte überprüfe unbedingt die Richtigkeit der Angaben zur Epoche bei Verwendung. Die Zuordnung der Epochen ist ausschließlich auf zeitlicher Ebene geschehen. Das 229 Wörter umfassende Gedicht besteht aus 33 Versen mit insgesamt 3 Strophen. Susanne von Bandemer ist auch die Autorin für das Gedicht „An Frau Sophie von La Roche“, „An G * * * g“ und „An Herzberg“. Auf abi-pur.de liegen zur Autorin des Gedichtes „An den Herzog Ferdinand zu Braunschweig und Lüneburg den 12. Januar 1791“ weitere 86 Gedichte vor.
+ Wie analysiere ich ein Gedicht?

Weitere Gedichte des Autors Susanne von Bandemer (Infos zum Autor)
- Abschied an Selmar
- Am Sarkophage der Frau Anne Luise Karschinn, geborne Dürbach
- An * * * bey der Übersendung einer Haarlocke
- An Elise Reichsgräfin zu S * * * L * * *
- An Elisen
- An Frau Sophie von La Roche
- An G * * * g
- An Herzberg
- An Ihn
- An Karl Hadermann
Zum Autor Susanne von Bandemer sind auf abi-pur.de 86 Dokumente veröffentlicht. Alle Gedichte finden sich auf der Übersichtsseite des Autors.
Freie Ausbildungsplätze in Deiner Region
besuche unsere Stellenbörse und finde mit uns Deinen Ausbildungsplatz
erfahre mehr und bewirb Dich direkt