Ich glaub’ nicht an den Himmel von Heinrich Heine
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Ich glaub’ nicht an den Himmel, |
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Wovon das Pfäfflein spricht; |
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Ich glaub’ nur an dein Auge, |
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Das ist mein Himmelslicht. |
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Ich glaub’ nicht an den Herrgott, |
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Wovon das Pfäfflein spricht; |
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Ich glaub’ nur an dein Herze, |
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’nen andern Gott hab’ ich nicht. |
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Ich glaub’ nicht an den Bösen, |
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An Höll’ und Höllenschmerz; |
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Ich glaub’ nur an dein Auge, |
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Und an dein böses Herz. |
Details zum Gedicht „Ich glaub’ nicht an den Himmel“
Heinrich Heine
3
12
63
1823
Junges Deutschland & Vormärz
Gedicht-Analyse
Das Gedicht „Ich glaub’ nicht an den Himmel“, das von dem deutschen Dichter Heinrich Heine stammt, wurde in der ersten Hälfte des 19. Jahrhunderts verfasst. Als Vertreter der deutschen Romantik und der literarischen Moderne ist Heine für seine beißende Ironie und seinen scharfen Witz bekannt.
Der erste Eindruck des Gedichts ist durch seine einfache, aber tiefe Sprache und sein rebellischer Charakter geprägt. Die Konfrontation des lyrischen Ichs mit der religiösen Institution wird deutlich, wobei seine persönliche Beziehung zu einer geliebten Person im Vordergrund steht.
Inhaltlich steht das Gedicht im Zeichen der Beziehung zwischen dem lyrischen Ich und einer Person, die durch ihr Auge und Herz repräsentiert wird. Das lyrische Ich glaubt nicht an die Vorstellungen des Himmels, Gottes oder des Bösen, wie es die Pfarrer (hier spöttisch als „Pfäfflein“ bezeichnet) lehren. Stattdessen sieht es in der geliebten Person seine eigene Form von Himmel, Gott und Bösen. Dies zeugt von einer starken Emotion und Hingabe gegenüber dieser Person, sowie von einer Kritik oder Ablehnung der kirchlichen Institution und ihrer Dogmen.
Formal ist das Gedicht in drei vierzeilige Strophen unterteilt. Jede Strophe folgt dem gleichen Muster: Die ersten beiden Zeilen drücken einen negativen Glauben des lyrischen Ichs an religiöse Konzepte aus, während die letzten beiden Zeilen einen positiven Glauben in die geliebte Person offenbaren. Die sprachlichen Mittel sind dabei klar und geradezu schlicht, was das rebellische und unabhängige Gefühl des lyrischen Ichs betont. Der Gebrauch des umgangssprachlichen „Pfäfflein“ ist jedoch ein kritischer und satirischer Kommentar zu der Kirche und zur Religion in der damaligen Zeit.
Insgesamt handelt es sich bei Heines Gedicht um ein expressives Stück Poesie, das Liebe in Form der Verweigerung von Religion und Glauben darstellt. Dabei spiegelt es auch den Unwillen und die Kritik des lyrischen Ichs gegenüber der kirchlich-religiösen Institution wider.
Weitere Informationen
Bei dem vorliegenden Text handelt es sich um das Gedicht „Ich glaub’ nicht an den Himmel“ des Autors Heinrich Heine. Der Autor Heinrich Heine wurde 1797 in Düsseldorf geboren. Im Jahr 1823 ist das Gedicht entstanden. Berlin ist der Erscheinungsort des Textes. Das Gedicht lässt sich anhand der Entstehungszeit des Gedichtes bzw. von den Lebensdaten des Autors her der Epoche Junges Deutschland & Vormärz zuordnen. Bei Heine handelt es sich um einen typischen Vertreter der genannten Epoche. Das Gedicht besteht aus 12 Versen mit insgesamt 3 Strophen und umfasst dabei 63 Worte. Weitere Werke des Dichters Heinrich Heine sind „Allnächtlich im Traume seh’ ich dich“, „Almansor“ und „Als ich, auf der Reise, zufällig“. Zum Autor des Gedichtes „Ich glaub’ nicht an den Himmel“ liegen auf unserem Portal abi-pur.de weitere 535 Gedichte vor.
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