Ich bringe der Frau eine Freundin von Joachim Ringelnatz
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Darf ich dir meine liebe Freundin bringen, |
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Dir, meiner allerliebsten Frau? |
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Der Himmel ist in dem Moment ganz blau. |
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Tausend durchsichtige Nachtigallen singen. |
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Oh, laß kein Wölkchen auf und bring kein Schweigen. |
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Laß meine Freundin sich nicht tief verneigen. |
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Gib deine Hand! |
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Ich weiß, daß du sie gibst |
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Und auch kein Wölkchen und kein Schweigen bringst. |
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Weil du die Lieben deines Liebsten liebst. |
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Es war auch nur ein Scherz, dich so zu bitten. |
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Wo je ich ging, wenn irgendwo du gingst, |
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Bin ich doch immer neben dir geschritten. |
Details zum Gedicht „Ich bringe der Frau eine Freundin“
Joachim Ringelnatz
5
13
88
1932
Moderne,
Expressionismus
Gedicht-Analyse
Das vorliegende Gedicht stammt von Joachim Ringelnatz, einem deutschen Schriftsteller und Kabarettist, der insbesondere durch seine humoristische und oft skurrile Lyrik bekannt ist. Ringelnatz wurde 1883 geboren und starb 1934, daher ist das Gedicht zeitlich der Weimarer Republik und dem Expressionismus zuzuordnen.
Erster Eindruck: Der Titel des Gedichts „Ich bringe der Frau eine Freundin“ wirkt zunächst verwunderlich, weckt jedoch gleichzeitig Interesse. Schon der erste Strophe, in der die Absicht des lyrischen Ichs genannt wird, bringt den Leser zum Nachdenken über die bevorstehende Begegnung zwischen der Ehefrau und der Freundin.
Das Gedicht handelt von einer Person, die ihrer Ehefrau eine Freundin vorstellen möchte. Dabei benutzt das lyrische Ich schöne Bilder wie den blauen Himmel und singende Nachtigallen, um Freude und positive Erwartungen auszudrücken. Es bittet seine Frau, das Treffen nicht durch Schweigen oder Ablehnung zu trüben. In der vierten Strophe dementiert er seinen vorherigen Wunsch als einen Scherz, weil er weiß, dass seine Frau Menschen, die ihm wichtig sind, auch lieben wird. Im letzten Abschnitt betont das lyrische Ich seine dauerhafte Begleitung seiner Frau, was ein Gefühl der Verbundenheit und Sicherheit vermittelt.
Formal besteht das Gedicht aus fünf Strophen mit unterschiedlicher Versanzahl. Es folgt kein festes Reimschema. Die Sprache ist einfach und klar, aber durch die Verwendung von schönen Bildern (blauer Himmel, singende Nachtigallen) gleichzeitig poetisch. Es gibt auch eine respektvolle und vorsichtige Wortwahl, wenn das lyrische Ich seine Frau bittet, die Freundin anzunehmen, sowie Anspielungen auf ihre gemeinsame Zeit und die Verbindung zwischen ihnen. Die Atmosphäre erscheint warm und liebevoll, und die Aussagen des lyrischen Ichs deuten auf eine vertrauensvolle und enge Beziehung hin.
Insgesamt spiegelt das Gedicht die Wertschätzung und tiefe Zuneigung wider, die das lyrische Ich für seine Frau hat, und seine Hoffnung auf Harmonie und Akzeptanz in ihrem gemeinsamen sozialen Umfeld. Die respektvolle Haltung des lyrischen Ichs unterstreicht die Bedeutung, die es der Meinung und den Gefühlen seiner Frau beimisst. Es thematisiert auf subtile Weise die Themen Liebe, Vertrauen und Zusammengehörigkeit.
Weitere Informationen
Der Autor des Gedichtes „Ich bringe der Frau eine Freundin“ ist Joachim Ringelnatz. Ringelnatz wurde im Jahr 1883 in Wurzen geboren. Entstanden ist das Gedicht im Jahr 1932. Der Erscheinungsort ist Berlin. Aufgrund der Entstehungszeit des Gedichtes bzw. der Lebensdaten des Autors kann der Text den Epochen Moderne oder Expressionismus zugeordnet werden. Ringelnatz ist ein typischer Vertreter der genannten Epochen. Das vorliegende Gedicht umfasst 88 Wörter. Es baut sich aus 5 Strophen auf und besteht aus 13 Versen. Der Dichter Joachim Ringelnatz ist auch der Autor für Gedichte wie „Abschiedsworte an Pellka“, „Afrikanisches Duell“ und „Alone“. Zum Autor des Gedichtes „Ich bringe der Frau eine Freundin“ haben wir auf abi-pur.de weitere 560 Gedichte veröffentlicht.
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