Ich bin ein junger Jäger von Klabund

Ich bin ein junger Jäger
Und trage einen grünen Hut.
Denn er steht mir, denn er steht mir,
Denn er steht mir so gut.
 
Soldaten sind tapfer,
Und sie haben einen großen Mut.
Sie schießen, ja sie schießen,
Bis die Erde voller Blut.
 
Und mein Herz ist gestorben,
10 
Und der Winterwind weht.
11 
Ach wenn es doch wieder, ach wenn es doch wieder,
12 
Ach wenn es doch wieder erst Friede geben tät...
Arbeitsblatt zum Gedicht
PDF (23.8 KB)

Details zum Gedicht „Ich bin ein junger Jäger“

Autor
Klabund
Anzahl Strophen
3
Anzahl Verse
12
Anzahl Wörter
71
Entstehungsjahr
1916
Epoche
Moderne,
Expressionismus,
Avantgarde / Dadaismus

Gedicht-Analyse

Das Gedicht „Ich bin ein junger Jäger“ stammt von dem deutschen Schriftsteller Klabund, der am 4. November 1890 geboren wurde und am 14. August 1928 starb. Das genaue Entstehungsjahr des Gedichts ist nicht angegeben, daher kann man nur vermuten, dass es im frühen 20. Jahrhundert, wahrscheinlich irgendwann zwischen Klabunds aktiver Schreibphase, also etwa zwischen den Jahren 1910 und 1928, geschrieben wurde.

Als erster Eindruck fällt auf, dass das lyrische Ich sich als jemand darstellt, der einer Tätigkeit nachgeht, die ihn mit den roheren und traurigeren Seiten des Lebens konfrontiert. Die Rede ist von Krieg, Tod und Verlust, was sich in einer eher düsteren Stimmung niederschlägt.

Einfach ausgedrückt, handelt das Gedicht von einem jungen Jäger, der sich in den Krieg verwickeln lässt und dabei seine Unschuld verliert. Er mag anfangs stolz auf seinen grünen Hut und seine Rolle im Krieg sein, aber schließlich bringt der Krieg nur Tod und Verlust, was sein Herz „sterben“ lässt. Er sehnt sich nach Frieden.

Das lyrische Ich verwendet die Metapher des Jägers, um vielleicht auf das unnatürliche oder grausame von Kriegen hinzuweisen, vor allem durch den Kontrast zwischen den anfänglich stolzen Versen und dem düsteren Ausgang. Das lyrische Ich drückt tiefen Schmerz und Trauer aus und möchte offenbar auf den hohen menschlichen Preis aufmerksam machen, der für Kriege gezahlt wird.

Das Gedicht hat eine relativ einfache Form: Drei Strophen zu je vier Versen. Die Sprache ist schlicht und direkt, es werden keine komplizierten Metaphern oder sprachlichen Verzierungen verwendet. Auf diese Weise bleibt die Botschaft des Gedichts klar und unmissverständlich. Wiederholungen ziehen sich durch das Gedicht und dienen der Betonung, allerdings wird hierdurch auch eine Art monotoner Resignation oder Ermüdung des lyrischen Ichs transportiert. Der Reim und Rhythmus sind eher traditionell, was einen interessanten Kontrast zur tragischen Thematik bietet.

Weitere Informationen

Der Autor des Gedichtes „Ich bin ein junger Jäger“ ist Klabund. 1890 wurde Klabund in Crossen an der Oder geboren. Im Jahr 1916 ist das Gedicht entstanden. In München ist der Text erschienen. Das Gedicht lässt sich anhand der Entstehungszeit des Gedichtes bzw. von den Lebensdaten des Autors her den Epochen Moderne, Expressionismus oder Avantgarde / Dadaismus zuordnen. Bitte überprüfe unbedingt die Richtigkeit der Angaben zur Epoche bei Verwendung. Die Zuordnung der Epochen ist ausschließlich auf zeitlicher Ebene geschehen. Das vorliegende Gedicht umfasst 71 Wörter. Es baut sich aus 3 Strophen auf und besteht aus 12 Versen. Weitere Werke des Dichters Klabund sind „Berliner Ballade“, „Berliner Mittelstandsbegräbnis“ und „Berliner in Italien“. Zum Autor des Gedichtes „Ich bin ein junger Jäger“ liegen auf unserem Portal abi-pur.de weitere 139 Gedichte vor.

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