Ich armer Hase in dem weiten Feld von Wilhelm Busch
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Ich armer Hase in dem weiten Feld |
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Sie sein mir ja so nachgestellt, |
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Sie trachten mir nach dem Leben mein. |
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Wo bleib ich armes Häselein? |
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Wenn mich dann der Jäger find, |
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Und mich in seine Seite nimmt, |
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Dann thun die Büchsen knallen, |
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Sie piffen, paffen, schallen. |
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Dann laufen mir die Hunde vorbei, |
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Wo bleib ich armer Hase noch frei? |
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Und komme ich dann wohl aus dem Busch, |
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Und meine, ich lebe in Freude und Lust, |
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Dann thun sie mit mir prangen, |
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Daß mir die Lappen hangen. |
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Ich himmele, ich schwimmele |
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Wohl hin und her, |
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Als wenn ich ein Dieb oder Mörder wär. |
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Dann werd ich gebraten als wie ein Fisch |
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Und werde getragen auf den Herrentisch. |
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Dann thun sie Gäste laden, |
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Sie trinken bei dem Braten |
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Wohl extra Bier und franzschen Wein. |
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Der Hase muß ganz verzehret sein. |
Details zum Gedicht „Ich armer Hase in dem weiten Feld“
Wilhelm Busch
1
23
138
nach 1848
Biedermeier,
Junges Deutschland & Vormärz,
Realismus
Gedicht-Analyse
Das Gedicht „Ich armer Hase in dem weiten Feld“ wurde von Wilhelm Busch verfasst, einem deutschen Dichter und Zeichner, der im späten 19. Jahrhundert lebte und hauptsächlich bekannt ist für seine humorvollen und oft satirischen Verse und Zeichnungen. Der erste Eindruck des Gedichts ist ein Gefühl von Melancholie und Bedrohung, das durch die Worte und Gefühle des lyrischen Ichs, des armen Hasen, zustande kommt.
In einfachen Worten handelt das Gedicht von den Ängsten und Sorgen eines Hasens in der Wildnis, der ständig von Jägern und Hunden bedroht und gejagt wird. Er schildert seine Angst, gefunden und getötet zu werden, und seine zunehmende Verzweiflung, während er versucht, in Sicherheit zu bleiben. Am Ende wird er schließlich gefangen, gekocht und auf dem Tisch der Menschen als Mahlzeit serviert. Das lyrische Ich, der Hase, fühlt sich im ständigen Kampf ums nackte Überleben und ist ständig auf der Flucht. Sein Schicksal scheint unweigerlich vorbestimmt – letztlich endet er als Mahlzeit auf dem Herrentisch.
Die Form des Gedichts ist relativ einfach, es besteht aus 23 Versen, die in freien Rhythmen gereimt sind. Dabei prägen Wiederholungen und das Spiel mit Lautmalereien („piffen, paffen, schallen“) die Sprache des Gedichts, um die Ängste und Bedrohungen, denen der Hase ausgesetzt ist, lebendig zu gestalten. Die Sprache ist direkt und anschaulich und voller bildhafter Vergleiche, um die verzweifelte Situation und das unvermeidliche Ende des Hasen darzustellen.
Die Worte von Busch lassen den Leser mit dem Helden mitleiden, und er regt damit auch zum Nachdenken über das Verhältnis des Menschen zur Natur an. Seine satirische Darstellung der menschlichen Jäger und Gäste, die sich über den Tod eines unschuldigen Hasen freuen, kann als Kritik an der Grausamkeit und der Rücksichtslosigkeit des Menschen gegenüber den Tieren und der Natur interpretiert werden.
Weitere Informationen
Bei dem vorliegenden Text handelt es sich um das Gedicht „Ich armer Hase in dem weiten Feld“ des Autors Wilhelm Busch. Der Autor Wilhelm Busch wurde 1832 in Wiedensahl geboren. Zwischen den Jahren 1848 und 1908 ist das Gedicht entstanden. Erscheinungsort des Textes ist München. Die Entstehungszeit des Gedichtes bzw. die Lebensdaten des Autors lassen eine Zuordnung zu den Epochen Biedermeier, Junges Deutschland & Vormärz, Realismus, Naturalismus oder Moderne zu. Vor Verwendung der Angaben zur Epoche prüfe bitte die Richtigkeit. Die Zuordnung der Epochen ist ausschließlich auf zeitlicher Ebene geschehen und daher anfällig für Fehler. Das vorliegende Gedicht umfasst 138 Wörter. Es baut sich aus nur einer Strophe auf und besteht aus 23 Versen. Weitere bekannte Gedichte des Autors Wilhelm Busch sind „Als Christus der Herr in Garten ging“, „Als er noch krause Locken trug“ und „Also hat es dir gefallen“. Zum Autor des Gedichtes „Ich armer Hase in dem weiten Feld“ liegen auf unserem Portal abi-pur.de weitere 208 Gedichte vor.
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Zum Autor Wilhelm Busch sind auf abi-pur.de 208 Dokumente veröffentlicht. Alle Gedichte finden sich auf der Übersichtsseite des Autors.
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