Hür und Färn von Paul Haller

1	Säit mr nächt dr Ammehans:
2	Chum is Chrüz, i zahl dr äis!
3	Sägi zuenem: Mira woll,
4	Aber Schmützli git’s ekäis.
5	Iez han i en andere gärn:
6	Hür isch anderst weder färn.
7	Hütt isch schon es Johr verby,
8	Mynen isch mr uf und drus.
9	Schlychi z’obe tuch und müed,
10	Trurig gäge ’s Ammes Hus.
11	’s isch gar feister, s’schynt käin Stärn:
12	Hür isch anderst weder färn.
13	Woni lang am Schöpfli stoh,
14	Chunnt de Hans und lacht mi a:
15	Lisi, säit er, hani gmäint,
16	Häigisch du scho lang en Ma.
17	Iez han i en anderi gärn:
18	Hür isch anderst weder färn.

Details zum Gedicht „Hür und Färn“

Gedicht-Analyse

Der Text „Hür und Färn“ ist ein Gedicht des Schweizer Autors Paul Haller (1882-1920), welcher der schweizerischen Volkspoesie zuzuordnen ist. Das bedeutet, dass dieser Text Anfang des 20. Jahrhunderts entstanden ist. Die Sprache ist durch den schweizerischen Dialekt geprägt, was den Text für Nicht-Muttersprachler schwer verständlich macht.

Auf den ersten Blick fällt auf, dass dieses Gedicht aus drei Strophen mit jeweils sechs Versen besteht. Jede Strophe endet mit dem gleichen Satz „Hür isch anderst weder färn“, was vermutlich auf eine wichtige Botschaft hindeutet, auf die der Autor hinaus möchte.

Der Inhalt des Gedichts befasst sich mit den Gefühlen und Gedanken der lyrischen Stimme in Bezug auf Beziehungen und Liebe. Soweit es aufgrund des Dialekts verständlich ist, scheint es in der ersten Strophe um das Beenden einer Beziehung zu gehen, da die lyrische Stimme von „en andere gärn“ spricht, was sinngemäß auf „eine andere lieben“ hindeutet. In der zweiten Strophe wird deutlich, dass seit der Trennung bereits ein Jahr vergangen ist und die lyrische Stimme noch immer traurig ist. Die dritte Strophe schließlich lässt vermuten, dass die lyrische Stimme eine neue Liebe gefunden hat.

Die zentrale Botschaft der lyrischen Stimme scheint das Ausdrücken von emotionalen Veränderungen und die Betonung von Unterschieden in der Wahrnehmung und dem Erleben von Liebe zu sein. Dabei wird die Formel „Hür isch anderst weder färn“ immer wieder wiederholt, was auf Deutsch ungefähr „Hier ist anders als fern“ bedeutet.

Sprachlich wird das Gedicht durch den schweizerischen Dialekt geprägt, was dem Text einen regionalen und volksnahen Charakter verleiht. Das Gedicht hält sich nicht an klassische Reimformen, was zusätzlich auf eine gewisse sprachliche Freiheit und Vielfalt hindeutet.

Weitere Informationen

Das Gedicht „Hür und Färn“ stammt aus der Feder des Autors bzw. Lyrikers Paul Haller. Geboren wurde Haller im Jahr 1882 in Rein bei Brugg. Zwischen den Jahren 1898 und 1920 ist das Gedicht entstanden. Erscheinungsort des Textes ist Aarau. Anhand der Entstehungszeit des Gedichtes bzw. von den Lebensdaten des Autors her kann der Text der Epoche Naturalismus zugeordnet werden. Der Schriftsteller Haller ist ein typischer Vertreter der genannten Epoche. Das 102 Wörter umfassende Gedicht besteht aus 18 Versen mit insgesamt 3 Strophen. Paul Haller ist auch der Autor für Gedichte wie „An die strahlende Sonne“, „An eine Sängerin“ und „Augen“. Zum Autor des Gedichtes „Hür und Färn“ haben wir auf abi-pur.de weitere 65 Gedichte veröffentlicht.

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