Hält ein Zauber mich umfangen von Marie Eugenie Delle Grazie

Hält ein Zauber mich umfangen
Eiland, seit ich dich betrat?
Seltsam fiebern meine Wangen,
Träumend mess’ ich meinen Pfad.
 
Wie von unterird’schen Gluthen
Brennt es unter meinem Fuß,
Bis an’s Herz fühl’ ich sie fluthen,
Heiß, mit räthselhaftem Gruß.
 
Loh’nder Bilder Flammengarben
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Zucken Nachts vor mir empor –
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Glüh’nde Töne, schwüle Farben,
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Zauberei für Sinn und Ohr!
 
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Von Sirenen-Liedern klingen
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Erd’ und Himmel, Luft und Meer –
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Willst du auch mein Herz bezwingen,
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Sonneneiland des Tiber?
Arbeitsblatt zum Gedicht
PDF (24.3 KB)

Details zum Gedicht „Hält ein Zauber mich umfangen“

Anzahl Strophen
4
Anzahl Verse
16
Anzahl Wörter
78
Entstehungsjahr
1892
Epoche
Realismus

Gedicht-Analyse

Das Gedicht „Hält ein Zauber mich umfangen“ stammt von der österreichischen Schriftstellerin Marie Eugenie Delle Grazie, die in der zweiten Hälfte des 19. und der ersten Hälfte des 20. Jahrhunderts tätig war.

Der erste Eindruck des Gedichts ist geprägt von einer intensiven emotionalen Aufladung, durchdrungen von fieberhafter Spannung und einer atmosphärischen Darstellung von Natur und Umgebung. Das lyrische Ich ist in einer lebendigen, fast schon überwältigenden Landschaft gefangen und versucht, seine Erfahrungen und Emotionen in Worte zu fassen.

Inhaltlich handelt das Gedicht von der intensiven und fast überwältigenden Wahrnehmung des lyrischen Ichs von der Umgebung, insbesondere eines Eilands, das anscheinend einen besonderen Zauber ausübt. Dieser Zauber manifestiert sich in Form von intensiven sensorischen Eindrücken – Hitze, Farben und Tönen – die das lyrische Ich in einen berauschten Zustand versetzen. Dabei stellt sich die Frage, ob das Eiland das Herzen des lyrischen Ichs bezwingen kann.

Die formale Gestaltung des Gedichts ist klassisch, bestehend aus vier Vierzeilern mit gleichbleibendem Reimschema (Kreuzreim). Die Sprache ist bildhaft und emotional aufgeladen. Das Gedicht ist geprägt von einer starken inneren und äußeren Dynamik, die sich nicht nur in den lebendigen, fast schon berauschenden Bildern, sondern auch in einer starken emotionalen Spannung manifestiert.

Form und Inhalt ergeben ein stimmiges Ganzes und vermögen es, den Leser in die Empfindungen des lyrischen Ichs nachzuempfinden. Es scheint, als ob die Autorin mit diesem Gedicht nicht nur eine Hommage an die Schönheit und Magie der Natur an sich, sondern insbesondere an das von ihr so beeindruckend dargestellte Eiland verfasst hätte.

Weitere Informationen

Bei dem vorliegenden Text handelt es sich um das Gedicht „Hält ein Zauber mich umfangen“ der Autorin Marie Eugenie Delle Grazie. Delle Grazie wurde im Jahr 1864 in Weißkirchen (Bela Crkva) geboren. Im Jahr 1892 ist das Gedicht entstanden. Der Erscheinungsort ist Leipzig. Die Entstehungszeit des Gedichtes bzw. die Lebensdaten der Autorin lassen eine Zuordnung zur Epoche Realismus zu. Delle Grazie ist eine typische Vertreterin der genannten Epoche. Das vorliegende Gedicht umfasst 78 Wörter. Es baut sich aus 4 Strophen auf und besteht aus 16 Versen. Die Gedichte „Abschied“, „Addio“ und „Addio a Capri“ sind weitere Werke der Autorin Marie Eugenie Delle Grazie. Zur Autorin des Gedichtes „Hält ein Zauber mich umfangen“ liegen auf unserem Portal abi-pur.de weitere 71 Gedichte vor.

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