Hymne von Christian Morgenstern

Wie in lauter Helligkeit
fließen wir nach allen Seiten...
Erdenbreiten, Erdenzeiten
schwinden ewigkeitenweit...
 
Wie ein Atmen ganz im Licht
ist es, wie ein schimmernd Schweben...
Himmels-Licht – in Deinem Leben
lebten je wir, je wir – nicht?
 
Konnten fern von Dir verziehen,
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flohen Dich, verbannt, verdammt?
11 
Doch in Deine Harmonien
12 
kehren heim, die Dir entstammt.
Arbeitsblatt zum Gedicht
PDF (23.8 KB)

Details zum Gedicht „Hymne“

Anzahl Strophen
3
Anzahl Verse
12
Anzahl Wörter
53
Entstehungsjahr
1914
Epoche
Moderne

Gedicht-Analyse

Das Gedicht „Hymne“ wurde von Christian Morgenstern verfasst, der von 1871 bis 1914 lebte. Morgenstern war ein deutscher Dichter, der sich häufig mit Themen wie Religion und Spiritualität auseinandersetzte. Daher kann diese Analyse annehmen, dass das Gedicht um die Wende vom 19. zum 20. Jahrhundert entstand.

Auf den ersten Blick wirkt das Gedicht strahlend und erfüllt von religiösem Licht. Es vermittelt ein Gefühl von grenzenloser Bewegung und universeller Verbundenheit, die das lyrische Ich als Teil eines größerem Ganzen suggeriert.

Der Inhalt des Gedichts dreht sich um das Gefühl von Verbundenheit und Einheit mit dem Universum. Das lyrische Ich beschreibt seine Existenz als ewigen Fluss, in einem ständigen Zustand von Bewegung und Expansion. Das intensive Licht und das Gefühl des Schwebens verweisen auf eine spirituelle Erleuchtung oder Erhebung. Es wird angedeutet, dass das Ich und die anderen („wir“) jemals außerhalb des „Himmels-Lichts“, möglicherweise Gott oder einer höheren Macht, existiert haben könnten, doch sie kehren in die Harmonie zurück, aus der sie hervorgegangen sind.

Die Form des Gedichts ist streng. Es besteht aus drei vierzeiligen Strophen. Trotz des freien Flusses, den der Inhalt vermittelt, hat das Gedicht eine feste Struktur. Die Sprache ist bildreich, voller Metaphern und Anspielungen. Sie ist auch eher formal und gehoben, was zu dem Eindruck von Erhabenheit und Höhe passt.

Die reflektive Frage am Ende der zweiten Strophe („lebten je wir, je wir – nicht?“) sowie die Aussage am Ende des Gedichts („kehren heim, die Dir entstammt“) deuten auf das Konzept der Reinkarnation oder auf die christliche Vorstellung der Seelenwanderung und Erlösung hin. Insgesamt scheint das Gedicht ein Loblied auf die universelle Harmonie und Einheit zu sein, ein Loblied auf das göttliche Licht, in dem wir alle existieren.

Weitere Informationen

Bei dem vorliegenden Text handelt es sich um das Gedicht „Hymne“ des Autors Christian Morgenstern. 1871 wurde Morgenstern in München geboren. Das Gedicht ist im Jahr 1914 entstanden. In München ist der Text erschienen. Anhand der Entstehungszeit des Gedichtes bzw. von den Lebensdaten des Autors her kann der Text der Epoche Moderne zugeordnet werden. Bei Morgenstern handelt es sich um einen typischen Vertreter der genannten Epoche. Das Gedicht besteht aus 12 Versen mit insgesamt 3 Strophen und umfasst dabei 53 Worte. Weitere Werke des Dichters Christian Morgenstern sind „Brüder!“, „Bundeslied der Galgenbrüder“ und „Da nimm. Das laß ich dir zurück, o Welt“. Zum Autor des Gedichtes „Hymne“ haben wir auf abi-pur.de weitere 189 Gedichte veröffentlicht.

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