Holde Heiterkeit von Paul Haller

Holde Heiterkeit des Lebens,
Tapfern Schreitens, hohen Schwebens,
Findst du nicht im Grübelhaften,
Geisthaft aus dem Nichts Errafften.
– – Nimm die Welt am andern Ende! –
Durch die Arbeit deiner Hände
Wirst du sie zu dir gestalten
Und dein Herz ihr zuentfalten. –
Abgewandt vom Eigenleide
10 
Blüht dir der Erneu’rung Freude.
Arbeitsblatt zum Gedicht
PDF (23.6 KB)

Details zum Gedicht „Holde Heiterkeit“

Autor
Paul Haller
Anzahl Strophen
1
Anzahl Verse
10
Anzahl Wörter
49
Entstehungsjahr
nach 1898
Epoche
Naturalismus

Gedicht-Analyse

Der Autor des Gedichts ist Paul Haller, geboren am 13. Juli 1882 und verstorben am 10. März 1920. Damit lässt sich das Werk in die Epoche der Moderne einordnen, die von etwa 1890 bis 1930 reichte und in der Künstler und Schriftsteller neue Wege in ihrer Arbeit suchten, häufig geprägt von Umbrüchen und Wandel.

Auf den ersten Eindruck erzeugt das Gedicht einen positiven, optimistischen Ton. „Holde Heiterkeit des Lebens“, der erste Vers, wirkt als Einladung und Vorwegnahme der positiven Atmosphäre des Gedichts.

Der Inhalt des Gedichts ist in einfacher Sprache auf den Tipp gegeben: Das lyrische Ich ermutigt den Leser oder eine unsichtbare, angesprochene Person, das Leben aktiv zu gestalten und in positiver Weise zu beeinflussen. Es geht davon aus, dass Freude und Sinn nicht in der inneren Kontemplation („im Grübelhaften“) oder im rein Geistigen („Geisthaft aus dem Nichts Errafften“) gefunden werden, sondern in der aktiven Auseinandersetzung und Gestaltung der Welt („Durch die Arbeit deiner Hände“). Durch diese Veränderung des Fokus weg vom eigenen Leiden hin zur aktiven Arbeit, dem Schaffen, wird die Freude der Erneuerung sprudeln.

Was die Form und Sprache betrifft, ist das Gedicht in einer einzigen zehnzeiligen Strophe geschrieben. Der Versbau ist relativ einfach gehalten, mit Kadenzen, die Harmonie und Rhythmus erzeugen. Die Sprache ist gehoben, aber nicht überkompliziert, und verwendet traditionelle Dichtersprache („Holde Heiterkeit“, „Tapfern Schreitens“) und Metaphern („Nimm die Welt am andern Ende“). Die Wahl der Worte und Form verstärken den positiven, optimistischen Charakter des Gedichts.

Insgesamt bleibt das Gedicht von Paul Haller ein Appell an die Eigeninitiative und die Kraft des Individuums, Freude und Erfüllung durch aktives Handeln und Wegwendung von Selbstmitleid zu erlangen.

Weitere Informationen

Bei dem vorliegenden Text handelt es sich um das Gedicht „Holde Heiterkeit“ des Autors Paul Haller. Geboren wurde Haller im Jahr 1882 in Rein bei Brugg. In der Zeit von 1898 bis 1920 ist das Gedicht entstanden. Aarau ist der Erscheinungsort des Textes. Die Entstehungszeit des Gedichtes bzw. die Lebensdaten des Autors lassen eine Zuordnung zur Epoche Naturalismus zu. Bei dem Schriftsteller Haller handelt es sich um einen typischen Vertreter der genannten Epoche. Das vorliegende Gedicht umfasst 49 Wörter. Es baut sich aus nur einer Strophe auf und besteht aus 10 Versen. Weitere bekannte Gedichte des Autors Paul Haller sind „An eine Sängerin“, „Augen“ und „Bei Morcote“. Zum Autor des Gedichtes „Holde Heiterkeit“ liegen auf unserem Portal abi-pur.de weitere 65 Gedichte vor.

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