Hoch verehr ich ohne Frage von Wilhelm Busch

Hoch verehr ich ohne Frage
Dieses gute Frauenzimmer.
Seit dem segensreichen Tage,
Da ich sie zuerst erblickt,
Hat mich immer hoch entzückt
Ihre rosenfrische Jugend,
Ihre Sittsamkeit und Tugend
Und die herrlichen Talente.
Aber dennoch denk ich immer,
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Daß es auch nicht schaden könnte,
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Wäre sie ein bissel schlimmer.
Arbeitsblatt zum Gedicht
PDF (23.8 KB)

Details zum Gedicht „Hoch verehr ich ohne Frage“

Anzahl Strophen
1
Anzahl Verse
11
Anzahl Wörter
49
Entstehungsjahr
nach 1848
Epoche
Biedermeier,
Junges Deutschland & Vormärz,
Realismus

Gedicht-Analyse

Das Gedicht „Hoch verehr ich ohne Frage“ wurde von Wilhelm Busch geschrieben, einem deutschen Dichter und Zeichner, der vor allem durch seine humoristischen, sozialkritischen Werke und Zeichnungen bekannt wurde. Busch lebte im 19. Jahrhundert, was das Gedicht zeitlich einordnet.

Auf den ersten Eindruck wirkt das Gedicht sehr ehrlich und offen. Es ist kein typisches Liebesgedicht - die Anbetung wird zwar deutlich betont, jedoch schließt es mit einem unerwarteten Wunsch, dass die Frau ein bisschen „schlimmer“ sein könnte.

Das lyrische Ich lobt die Frau, an die das Gedicht gerichtet ist, in höchsten Tönen. Sie ist jugendlich, sittsam, tugendhaft und talentiert - alles Merkmale, die im 19. Jahrhundert sehr geschätzt wurden und die die Frau zur Idealgestalt machen. Nichtsdestotrotz drückt das lyrische Ich den Wunsch aus, dass sie ein bisschen „schlimmer“ sein könnte. Dies lässt auf eine gewisse Langeweile bzw. Vorhersehbarkeit schließen, die das lyrische Ich in der Tugendhaftigkeit und Sittsamkeit der Frau erlebt. Möglicherweise wünscht es sich mehr Aufregung, mehr Unberechenbarkeit und dadurch mehr Lebendigkeit in der Beziehung.

In Bezug auf die Form besteht das Gedicht aus nur einer Strophe von elf Versen. Es hat also keine klassische Aufteilung in mehrere Strophen oder gar ein Reimschema. Dies verstärkt den unmittelbaren, teils sogar plauderhaften Charakter des Gedichts.

Die Sprache ist klar und ohne viele poetische Bilder oder Metaphern. Busch nutzt eine einfache, gradlinige Ausdrucksweise – was typisch für seine Werke ist. Daraus erwächst eine gewisse Natürlichkeit und Direktheit, die es dem Leser ermöglicht, unmittelbar auf die Aussage des Gedichts einzugehen.

Abschließend lässt sich sagen, dass Wilhelm Busch in „Hoch verehr ich ohne Frage“ auf humorvolle, leicht ironische Art die Tugendhaftigkeit einer Frau lobt, sich allerdings mehr Abwechslung und Aufregung wünscht. Dabei nutzt er eine einfache Sprache und einen direkten Stil, was das Gedicht sehr zugänglich macht.

Weitere Informationen

Bei dem vorliegenden Text handelt es sich um das Gedicht „Hoch verehr ich ohne Frage“ des Autors Wilhelm Busch. Geboren wurde Busch im Jahr 1832 in Wiedensahl. In der Zeit von 1848 bis 1908 ist das Gedicht entstanden. Erschienen ist der Text in Wiesbaden u. Berlin. Die Entstehungszeit des Gedichtes bzw. die Lebensdaten des Autors lassen eine Zuordnung zu den Epochen Biedermeier, Junges Deutschland & Vormärz, Realismus, Naturalismus oder Moderne zu. Die Zuordnung der Epochen ist ausschließlich auf zeitlicher Basis geschehen. Bitte überprüfe unbedingt die Richtigkeit der Angaben bei Verwendung. Das 49 Wörter umfassende Gedicht besteht aus 11 Versen mit nur einer Strophe. Wilhelm Busch ist auch der Autor für Gedichte wie „Befriedigt“, „Beiderseits“ und „Beschränkt“. Auf abi-pur.de liegen zum Autor des Gedichtes „Hoch verehr ich ohne Frage“ weitere 208 Gedichte vor.

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