Himmel und Erde von Christian Morgenstern

Der Nachtwindhund weint wie ein Kind,
dieweil sein Fell von Regen rinnt.
 
Jetzt jagt er wild das Neumondweib,
das hinflieht mit gebognem Leib.
 
Tief unten geht, ein dunkler Punkt,
querüberfeld ein Forstadjunkt.
Arbeitsblatt zum Gedicht
PDF (23.5 KB)

Details zum Gedicht „Himmel und Erde“

Anzahl Strophen
3
Anzahl Verse
6
Anzahl Wörter
32
Entstehungsjahr
nach 1887
Epoche
Moderne

Gedicht-Analyse

Der Autor des Gedichts ist Christian Morgenstern, ein deutscher Dichter und Schriftsteller, der von 1871 bis 1914 lebte. Damit lässt sich das Gedicht zeitlich in das Fin de Siècle einordnen, einer Übergangszeit, die gekennzeichnet war von gesellschaftlichen Veränderungen und der Suche nach neuen Ausdrucksformen in der Kunst.

Das Gedicht „Himmel und Erde“ hinterlässt zunächst einen gemischten ersten Eindruck. Es besticht durch seine Einfachheit und Verständlichkeit, wirkt jedoch auch unheimlich und mysteriös.

Der Inhalt des Gedichts lässt sich wie folgt zusammenfassen: Es handelt von einem Nachtwindhund, der im Regen weint und dem Neumond hinterherjagt. Gleichzeitig bewegt sich ein Forstadjunkt, ein Waldarbeiter, über das Feld. Das lyrische Ich beschreibt in diesem Gedicht eine Nachtlandschaft und die darauf stattfindenden Handlungen. Es könnte symbolisch auf eine Verbindung von oben (Himmel) und unten (Erde) hinweisen und somit die Beziehung zwischen Mensch und Natur darstellen.

Das Gedicht besteht aus drei Strophen zu je zwei Versen. Die Form ist also ziemlich einfach und strukturiert. Sprachlich ist es geprägt durch die Nutzung von Metaphern wie „Nachtwindhund“ und „Neumondweib“, welche die Handlungen und Szenen lebendig und bildhaft wirken lassen. Ebenso nutzen die Verben „weinen“, „jagen“ und „fliehen“ eine starke, emotionale Sprache, die Gefühle von Traurigkeit, Verzweiflung und Unruhe evoziert. Hinzu kommt die Nutzung von Alliterationen wie „wild“ und „weib“ sowie „Forstadjunkt“ und der „Feld“ für eine melodische Wirkung.

Das lyrische Ich könnte auch eine Sichtweise der Welt aus der Perspektive der Tiere darstellen wollen. Durch den Regen und die Jagdszenen wird eine düstere und melancholische Stimmung erzeugt, die auf die existenziellen Schwierigkeiten des Lebens und auf die harte Realität der Natur hinweisen könnte.

Im großen und ganzen kann das Gedicht als ein Stück symbolischer Dichtung interpretiert werden, das die Beziehung zwischen Menschen, Tieren und Natur sowie die Dualität von Himmel und Erde thematisiert.

Weitere Informationen

Bei dem vorliegenden Text handelt es sich um das Gedicht „Himmel und Erde“ des Autors Christian Morgenstern. Geboren wurde Morgenstern im Jahr 1871 in München. Die Entstehungszeit des Gedichtes liegt zwischen den Jahren 1887 und 1914. Der Erscheinungsort ist Zürich. Anhand der Entstehungszeit des Gedichtes bzw. von den Lebensdaten des Autors her kann der Text der Epoche Moderne zugeordnet werden. Der Schriftsteller Morgenstern ist ein typischer Vertreter der genannten Epoche. Das 32 Wörter umfassende Gedicht besteht aus 6 Versen mit insgesamt 3 Strophen. Weitere bekannte Gedichte des Autors Christian Morgenstern sind „Brüder!“, „Bundeslied der Galgenbrüder“ und „Da nimm. Das laß ich dir zurück, o Welt“. Zum Autor des Gedichtes „Himmel und Erde“ liegen auf unserem Portal abi-pur.de weitere 189 Gedichte vor.

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