Himmel grau und wochentäglich von Heinrich Heine
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Himmel grau und wochentäglich! |
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Auch die Stadt ist noch dieselbe! |
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Und noch immer blöd und kläglich |
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Spiegelt sie sich in der Elbe. |
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Lange Nasen, noch langweilig |
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Werden sie wie sonst geschneutzet, |
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Und das duckt sich noch scheinheilig, |
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Oder bläht sich, stolz gespreitzet. |
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Schöner Süden! wie verehr’ ich |
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Deinen Himmel, deine Götter, |
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Seit ich diesen Menschenkehricht |
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Wiederseh, und dieses Wetter! |
Details zum Gedicht „Himmel grau und wochentäglich“
Heinrich Heine
3
12
59
1844
Junges Deutschland & Vormärz
Gedicht-Analyse
Das Gedicht „Himmel grau und wochentäglich“ wurde von dem deutschen Dichter Heinrich Heine geschrieben, der während der Epoche des Vormärz (ausgehend vom Beginn des 19. Jahrhunderts bis zur Revolution von 1848) lebte. Diese Zeit war von politischer Unruhe und sozialer Veränderung geprägt, Elemente, die oft in Heines Lyrik eingeflossen sind.
Das Gedicht vermittelt auf den ersten Blick einen melancholisch-nüchternen Eindruck und scheint der Stadt und ihrem Alltag eine gewisse Monotonie und Langeweile zuzuschreiben. Das lyrische Ich beklagt sich über die Unveränderlichkeit der Stadt, die in der Darstellung Heines grau und öde wirkt.
Im Inhalt des Gedichts beschreibt das lyrische Ich seine Unzufriedenheit mit dem alltäglichen Stadtleben. Es kritisiert die Erhabenheit und Selbstgefälligkeit der Stadtbewohner, die durch die langen Nasen symbolisiert werden, die „wie sonst“ geschneuzt werden. Dabei wünscht sich das lyrische Ich die Schönheit und Erhabenheit des Südens, den es verehrt. Die Menschen und das Wetter der Stadt vergleicht es verachtend mit „Menschenkehricht“.
Formal handelt es sich um ein kurzes Gedicht mit drei Strophen und insgesamt zwölf Versen. Die Verse sind durch einen einfachen Sprachduktus und kurzen Sätzen gekennzeichnet und folgen keinem auffälligen Reimschema. Die Sprache ist dem Inhalt entsprechend nüchtern und direkt. Heine nutzt Metaphern und direkte Ansprachen, um seinen Punkt zu verdeutlichen.
Zusammenfassend könnte man sagen, dass Heines Gedicht „Himmel grau und wochentäglich“ eine scharfe Kritik an der Monotonie des städtischen Lebens ist und die Sehnsucht nach einer besseren, vielleicht idealisierten Welt, repräsentiert durch den „schönen Süden“, zum Ausdruck bringt.
Weitere Informationen
Der Autor des Gedichtes „Himmel grau und wochentäglich“ ist Heinrich Heine. Geboren wurde Heine im Jahr 1797 in Düsseldorf. Die Entstehungszeit des Gedichtes geht auf das Jahr 1844 zurück. Erschienen ist der Text in Hamburg. Die Entstehungszeit des Gedichtes bzw. die Lebensdaten des Autors lassen eine Zuordnung zur Epoche Junges Deutschland & Vormärz zu. Der Schriftsteller Heine ist ein typischer Vertreter der genannten Epoche. Das 59 Wörter umfassende Gedicht besteht aus 12 Versen mit insgesamt 3 Strophen. Weitere Werke des Dichters Heinrich Heine sind „Ahnung“, „Allnächtlich im Traume seh’ ich dich“ und „Almansor“. Auf abi-pur.de liegen zum Autor des Gedichtes „Himmel grau und wochentäglich“ weitere 535 Gedichte vor.
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