Hieroglyphe von Richard Dehmel

In allen Tiefen
mußt du dich prüfen,
zu Deinen Zielen
dich klarzufühlen;
aber die Liebe
ist das Trübe.
 
Jedweder Nachen,
drin Sehnsucht singt,
ist auch der Rachen,
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der sie verschlingt;
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aber ob rings von Zähnen umgiert,
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das Leben sitzt und jubilirt.
Arbeitsblatt zum Gedicht
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Details zum Gedicht „Hieroglyphe“

Anzahl Strophen
2
Anzahl Verse
12
Anzahl Wörter
41
Entstehungsjahr
1893
Epoche
Moderne

Gedicht-Analyse

Zunächst wird deutlich, dass das Gedicht „Hieroglyphe“ von Richard Dehmel stammt, der im späten 19. bis Anfang des 20. Jahrhunderts lebte. Dementsprechend kann das Gedicht zeitlich der Epoche des Naturalismus oder Symbolismus zugeordnet werden.

Beim ersten Eindruck fällt die mystische und mehrdeutige Atmosphäre des Gedichts auf, das eine metaphorische Sprache verwendet. Es scheint sowohl eine innere Erkundung als auch eine kritische Betrachtung von Emotionen, insbesondere der Liebe.

In den ersten sechs Versen geht es hauptsächlich darum, sich selbst zu überprüfen und ein klares Verständnis der eigenen Ziele zu erreichen. Liebe, jedoch, wird als trübes Element beschrieben, was darauf hindeutet, dass es Schwierigkeiten und Unklarheiten mit sich bringt.

In den nächsten sechs Versen wird Liebe mit einem Boot verglichen, in dem die Sehnsucht singt, das aber auch die Sehnsucht verschlingt. Trotz dieser Gefahr von Zähnen, die das Boot umgeben, bleibt das Leben beständig und feiert sogar. Das Gedicht spricht also die Dualität von Liebe und Sehnsucht, sowie die unausweichlichen Schwierigkeiten und gleichzeitig die Freude des Lebens an.

Das lyrische Ich scheint zu sagen, dass emotionale Tiefen und Unklarheiten erforscht und gemeistert werden müssen, um den Wert des Lebens voll zu schätzen und Lebensfreude zu empfinden, trotz aller Herausforderungen.

In Bezug auf Form und Sprache ist das Gedicht in zwei Strophen zu jeweils sechs Versen unterteilt. Der Dichter verwendet eine einfache, aber metaphernreiche Sprache. Insbesondere ist die Verwendung der Metapher des Bootes, das die Sehnsucht sowohl beinhaltet als auch verschlingt, sowie das Bild des Lebens, das von Zähnen umgeben ist, aber dennoch jubiliert, sehr effektiv, um die Dualität von Freude und Leid, Liebe und Leidenschaft darzustellen.

Zusammenfassend kann man sagen, dass „Hieroglyphe“ von Richard Dehmel ein mystisches und tiefgründiges Gedicht ist, das die komplexen Emotionen der Liebe und die Herausforderungen des Lebens erforscht.

Weitere Informationen

Der Autor des Gedichtes „Hieroglyphe“ ist Richard Dehmel. Dehmel wurde im Jahr 1863 in Wendisch-Hermsdorf, Mark Brandenburg geboren. Das Gedicht ist im Jahr 1893 entstanden. In München ist der Text erschienen. Eine Zuordnung des Gedichtes zur Epoche Moderne kann aufgrund der Entstehungszeit des Gedichtes bzw. der Lebensdaten des Autors vorgenommen werden. Bei Dehmel handelt es sich um einen typischen Vertreter der genannten Epoche. Das vorliegende Gedicht umfasst 41 Wörter. Es baut sich aus 2 Strophen auf und besteht aus 12 Versen. Weitere bekannte Gedichte des Autors Richard Dehmel sind „An mein Volk“, „Antwort“ und „Auf der Reise“. Zum Autor des Gedichtes „Hieroglyphe“ haben wir auf abi-pur.de weitere 522 Gedichte veröffentlicht.

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