Hier ist das Thal von Robert Burns

Hier ist das Thal und hier der Platz
Und Birken stehen in der Runde;
Wo bleibt denn nur mein liebster Schatz,
Die Dorfuhr schlug schon längst die Stunde.
 
’S ist nicht Maria’s leiser Gang,
’S ist nicht des Windes Weh’n von fern,
Verschmolzen mit der Vöglein Sang
Gerichtet an den Abendstern.
 
Da höre ihre Stimme ich!
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So ruft die Lerche in dem Thal,
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Wenn sie durch’s Laub zum Liebchen strich,
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Vergessen ist der Kummer all’.
 
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Und bist Du da? Und bist Du treu?
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O, Liebchen, mir in’s Auge sieh!
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Und laß uns schwören Beid’ auf’s Neu’
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Den alten Schwur, am Strand des Cree.
Arbeitsblatt zum Gedicht
PDF (24.2 KB)

Details zum Gedicht „Hier ist das Thal“

Autor
Robert Burns
Anzahl Strophen
4
Anzahl Verse
16
Anzahl Wörter
108
Entstehungsjahr
1794
Epoche
Klassik

Gedicht-Analyse

Das vorliegende Gedicht „Hier ist das Thal“ wurde von Robert Burns verfasst. Burns ist ein sehr bekannter schottischer Dichter und Lyriker, der von 1759 bis 1796 gelebt hat. Daher lässt sich das Gedicht zeitlich in die Epoche der Aufklärung einordnen.

Auf den ersten Eindruck wirkt das Gedicht ruhig und emotional, durchzogen von einer romantischen Atmosphäre und einer Naturverbundenheit, die typisch für die Dichtung dieser Epoche ist.

Der Inhalt lässt sich wie folgt zusammenfassen: Das lyrische Ich befindet sich an einem bestimmten Ort in einem Tal, umgeben von Birken und erwartet seine geliebte Person, deren Ankunft sich offensichtlich verzögert. Diese Verzögerung lässt das lyrische Ich in düstere Gedanken abdriften. Im zweiten Abschnitt werden Naturphänomene wie der „Windes Wehen“ und „der Vöglein Sang“ aufgegriffen und ins Gedicht eingewoben, woraus die starke Verbindung zur Natur sichtbar wird. In der dritten Strophe glaubt das lyrische Ich, die Stimme der geliebten Person zu hören, was ihm Hoffnung und Freude bringt. Diese Freude soll in der letzten Strophe durch einen erneuten Schwur der Treue bekräftigt werden.

Die Struktur des Gedichts ist eher klassisch - vier Strophen zu je vier Versen. Die Sprache ist einfach und leicht verständlich, und die Bilder, die Burns verwendet, sind sehr bildhaft und lebendig. Besonders bemerkenswert ist die Verwendung der Frage in der vorletzten Strophe, welche die Unsicherheit und Sehnsucht des lyrischen Ichs unterstreicht. Die durchgängige Anwendung des Reimschemas ABAB verleiht dem Gedicht einen melodischen, harmonischen Charakter.

Insgesamt vermittelt Burns’ Gedicht eine stark romantische Atmosphäre, in der Sehnsucht, Liebe und Natur ineinandergreifen. Es spiegelt die menschlichen Gefühle von Erwartung, Ungewissheit und letztlich die Erleichterung wider, wenn sich die geliebte Person nähert und die erneute Treueschwur zur Sicherheit und Geborgenheit zurückkehrt.

Weitere Informationen

Robert Burns ist der Autor des Gedichtes „Hier ist das Thal“. Geboren wurde Burns im Jahr 1759 in Alloway (Ayrshire). Entstanden ist das Gedicht im Jahr 1794. Erscheinungsort des Textes ist Berlin. Von der Entstehungszeit des Gedichtes bzw. von den Lebensdaten des Autors her lässt sich das Gedicht der Epoche Klassik zuordnen. Die Zuordnung der Epoche ist ausschließlich auf zeitlicher Basis geschehen. Bitte überprüfe unbedingt die Richtigkeit der Angaben bei Verwendung. Das 108 Wörter umfassende Gedicht besteht aus 16 Versen mit insgesamt 4 Strophen. Die Gedichte „Betrog’ner Bursch“, „Beß und ihr Spinnrad“ und „Da liegt der Hund begraben“ sind weitere Werke des Autors Robert Burns. Auf abi-pur.de liegen zum Autor des Gedichtes „Hier ist das Thal“ weitere 101 Gedichte vor.

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