Herzensfrühling von Heinrich Kämpchen
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Auch das Herz hat seinen Frühling, |
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Wo’s sich drinnen lustig reget, |
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Wie das Kind am Mutterbusen |
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Arm und Händchen froh beweget. – |
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Auch das Herz, das stille kalte, |
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Fühlet oft ein süßes Klopfen |
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Und es dünkt ihm seltsam schaurig |
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Wie der Blum’ bei Maientropfen. – |
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Und es dehnt sich und es streckt sich |
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Und es ist ihm so beklommen – |
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Ha, der Frühling bricht die Schollen |
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Und die Blüten werden kommen. – |
Details zum Gedicht „Herzensfrühling“
Heinrich Kämpchen
3
12
69
1909
Moderne
Gedicht-Analyse
Das Gedicht „Herzensfrühling“ wurde von Heinrich Kämpchen verfasst, einem deutschen Schriftsteller und Naturdichter, der von 1847 bis 1912 lebte. Die zeitliche Einordnung deutet auf das ausgehende 19. und beginnende 20. Jahrhundert hin, welches eine Zeit der Industrialisierung und des gesellschaftlichen Wandels in Deutschland war.
Gleich beim ersten Eindruck wirkt das Gedicht ruhig und malerisch, als würde es eine Landschaft oder eine Szene in der Natur beschreiben. Es führt zunächst eine Analogie zwischen dem Frühling und den Gefühlen des lyrischen Ichs ein und entwickelt dann weitere Bilder und Metaphern, um diese Analogie zu vertiefen.
Das Gedicht spricht darüber, wie das Herz des lyrischen Ichs, wie der Frühling, eine Zeit der Erneuerung und des Erwachens erlebt. In der ersten Strophe ist das Herz vergleichbar mit einem fröhlichen Kind, das sich an der Mutter erfreut. In der zweiten Strophe wird das Herz beschrieben, das vorher kalt und still war, jetzt aber von einer süßen Unruhe, vergleichbar mit regentropfen auf einer Blume im Mai, erfüllt ist. Schließlich wächst und dehnt sich das Herz in der dritten Strophe, wie der Frühling, der die Erde durchbricht und die Blüten hervorbringt.
In Bezug auf Form und Sprache folgt das Gedicht einem vierzeiligen Strophenmuster mit einem einfachen, aber effektiven Rhythmus und Reimschema. Die Sprache ist lyrisch und bildhaft, mit Metaphern und Vergleichen, die das Gedicht lebendig und anschaulich machen. Der Schreibstil von Kämpchen lässt eine romantische Stimmung entstehen, in der das Äußere (die Natur) mit dem Inneren (den Gefühlen) des lyrischen Ichs verbunden wird.
Im großen und ganzen, behandelt „Herzensfrühling“ das Erwachen von Gefühlen und die Lebendigkeit, die mit dieser Wiedergeburt einhergeht. Es nutzt die Metaphorik des Frühlings, um eine universelle, menschliche Erfahrung zu vermitteln – die Neuentdeckung oder das Wiedererwachen von Emotionen nach einer Zeit der Emotionalen Kälte oder Stagnation.
Weitere Informationen
Heinrich Kämpchen ist der Autor des Gedichtes „Herzensfrühling“. Kämpchen wurde im Jahr 1847 in Altendorf an der Ruhr geboren. Das Gedicht ist im Jahr 1909 entstanden. Der Erscheinungsort ist Bochum. Von der Entstehungszeit des Gedichtes bzw. von den Lebensdaten des Autors her lässt sich das Gedicht der Epoche Moderne zuordnen. Bitte überprüfe unbedingt die Richtigkeit der Angaben zur Epoche bei Verwendung. Die Zuordnung der Epoche ist ausschließlich auf zeitlicher Ebene geschehen. Das 69 Wörter umfassende Gedicht besteht aus 12 Versen mit insgesamt 3 Strophen. Der Dichter Heinrich Kämpchen ist auch der Autor für Gedichte wie „Am Kochbrunnen in Wiesbaden“, „Am Marienbrönnlein“ und „Am Rhein“. Zum Autor des Gedichtes „Herzensfrühling“ haben wir auf abi-pur.de weitere 165 Gedichte veröffentlicht.
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