An den Amor von Christian Felix Weiße
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Lieber Amor, leihe mir |
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Einen doch von deinen Pfeilen, |
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Ich will auch den Raub mit dir, |
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Chloens Herz selbst mit dir theilen. – – |
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Du willst nicht? Dich solls gereun, |
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Ich wills deiner Mutter klagen: |
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Chloens Blick kannst du sie leihn, |
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Und mir willst du sie versagen? |
Details zum Gedicht „An den Amor“
Christian Felix Weiße
2
8
45
1758
Aufklärung
Gedicht-Analyse
Das Gedicht „An den Amor“ wurde von Christian Felix Weiße verfasst, der zwischen 1726 und 1804 lebte. Daher lässt sich das Werk zeitlich der Epoche des Sturm und Drang sowie der Aufklärung zuordnen, eine Zeit, in der in der Literatur vor allem Emotionen, Individualität und die Freiheit des Einzelnen im Vordergrund standen.
Bei einem ersten Lesen wirkt das Gedicht wie ein eher humorvoller, leichter Liebesbrief des lyrischen Ichs an Amor, den römischen Gott der Liebe, auch bekannt als Cupido. Das lyrische Ich fordert ihn hier auf, ihm einen seiner berühmten Liebespfeile zu leihen, damit es das Herz von Chloen, einer offensichtlichen Angebeteten, erobern kann.
Das lyrische Ich äußert eine starken Wunsch nach Liebe und Zuneigung, aber auch eine gewisse Frustration, da es Amor in der zweiten Strophe vorwurfsvoll darauf hinweist, dass er es ungerecht behandelt, indem er ihm die Pfeile, die Chloens Liebe erwecken können, vorenthält.
Was die Form angeht, ist das Gedicht in zwei Strophen mit jeweils vier Versen gegliedert, was eine klare Struktur und Symmetrie schafft. Im Hinblick auf die Sprache fällt auf, dass das Gedicht in einem eher einfachen, verständlichen Deutsch verfasst ist, was vermutlich Absicht des Autors war, um die Botschaft des Gedichts für den Leser leicht zugänglich zu machen. Es gibt zudem eine direkte Ansprache an Amor und eine rhetorische Frage am Ende, wodurch das Gedicht einen konversationalen, fast schon vorwurfsvollen Ton erhält.
Insgesamt scheint das lyrische Ich also seine Frustration über das, was es als ungerechte Behandlung durch Amor empfindet, zum Ausdruck zu bringen, und zugleich seine starke Sehnsucht nach der Liebe von Chloen darzustellen. Dies deutet auf die typischen Merkmale der Epoche von Sturm und Drang hin, in der das Ausleben von Gefühlen und Leidenschaften sowie der Konflikt mit der Welt und den Göttern im Vordergrund standen.
Weitere Informationen
Christian Felix Weiße ist der Autor des Gedichtes „An den Amor“. Der Autor Christian Felix Weiße wurde 1726 in Annaberg geboren. Entstanden ist das Gedicht im Jahr 1758. In Leipzig ist der Text erschienen. Das Gedicht lässt sich anhand der Entstehungszeit des Gedichtes bzw. von den Lebensdaten des Autors her der Epoche Aufklärung zuordnen. Bei Weiße handelt es sich um einen typischen Vertreter der genannten Epoche. Das Gedicht besteht aus 8 Versen mit insgesamt 2 Strophen und umfasst dabei 45 Worte. Christian Felix Weiße ist auch der Autor für Gedichte wie „Cephalus und Aurore“, „Chloe“ und „Chloe im Bade“. Auf abi-pur.de liegen zum Autor des Gedichtes „An den Amor“ weitere 100 Gedichte vor.
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