Herbstmorgen von Heinrich Kämpchen

Leise tropft es von den Bäumen,
Trän’ auf Träne niederfällt,
Ist es schon das bange Träumen
Von dem Sterben einer Welt? –
Lauert schon der Tod im Schatten,
Will die Frostnacht schon sich gatten
Mit dem Tag, noch lichtdurchhellt? –
Arbeitsblatt zum Gedicht
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Details zum Gedicht „Herbstmorgen“

Anzahl Strophen
1
Anzahl Verse
7
Anzahl Wörter
38
Entstehungsjahr
1909
Epoche
Moderne

Gedicht-Analyse

Der Autor des Gedichts ist Heinrich Kämpchen, ein deutscher Schriftsteller und Dichter, der von 1847 bis 1912 lebte. Das Gedicht lässt sich zeitlich der Epoche des Spätrealismus oder auch des Naturalismus zuordnen, da Kämpchens Werk vor allem von realistischer Naturpoesie geprägt war.

Beim ersten Eindruck zeigt das Gedicht eine traurige und melancholische Grundstimmung auf. Mit dem Herbstmorgen und den fallenden Blättern wird ein Bild der Vergänglichkeit aufgezeigt.

Inhaltlich geht es in Kämpchens Gedicht um den Herbstmorgen und das Herbstlaub, das von den Bäumen tropft. Auf eine eher melancholische Art und Weise zeichnet der Dichter ein Bild vom Sterben der Welt. Die Tropfen, die von den Bäumen fallen, werden mit Tränen verglichen, die dewegen auf den Tod oder das Ende von etwas hinweisen. Das lyrische Ich stellt in diesem Fall Fragen zum Tod und dazu, ob die Frostnacht sich schon mit dem Tag vermählen will. Dies scheint eine Metapher dafür zu sein, dass das Leben oder die Wärme und das Leuchten des Tages vom Tod oder von der Kälte und Dunkelheit der Nacht ersetzt werden.

In Bezug auf Form und Sprache fällt auf, dass das Gedicht aus einer einzigen Strophe mit sieben Versen besteht, was eher untypisch ist. Die Sprache ist sehr bildhaft und poetisch und regt zum Nachdenken an. Die Begriffe „Tod“, „Frostnacht“ und „Tag, noch lichtdurchhellt“ schaffen starke kontrastreiche Bilder und könnten den Übergang von Leben zu Tod darstellen. Ferner hat das Gedicht einen bedächtigen und melancholischen Ton, der durch den Gebrauch von Fragen und durch die Art, wie Kämpchen die Natur und ihre Zerbrechlichkeit beschreibt, noch verstärkt wird.

Weitere Informationen

Der Autor des Gedichtes „Herbstmorgen“ ist Heinrich Kämpchen. 1847 wurde Kämpchen in Altendorf an der Ruhr geboren. 1909 ist das Gedicht entstanden. Erscheinungsort des Textes ist Bochum. Eine Zuordnung des Gedichtes zur Epoche Moderne kann aufgrund der Entstehungszeit des Gedichtes bzw. der Lebensdaten des Autors vorgenommen werden. Vor Verwendung der Angaben zur Epoche prüfe bitte die Richtigkeit. Die Zuordnung der Epoche ist ausschließlich auf zeitlicher Ebene geschehen und daher anfällig für Fehler. Das vorliegende Gedicht umfasst 38 Wörter. Es baut sich aus nur einer Strophe auf und besteht aus 7 Versen. Heinrich Kämpchen ist auch der Autor für Gedichte wie „Am Grabe der Mutter“, „Am Kochbrunnen in Wiesbaden“ und „Am Marienbrönnlein“. Auf abi-pur.de liegen zum Autor des Gedichtes „Herbstmorgen“ weitere 165 Gedichte vor.

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