An Zante von Edgar Allan Poe

O schönes Eiland, das den holden Namen
Der Blumen allerlieblichster entlehnt,
Du weckst in meiner Seele wundersamen
Erinnrungszauber, den ich tot gewähnt.
Wie viele Stätten namenloser Wonnen,
Wie viele Schatten von verwehten Träumen,
Verlornen Hoffnungen, wie viel Visionen
Von ihr, von ihr, die unter diesen Bäumen
Nie mehr verweilt, nie mehr! weh, dieses Wort
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Magischen, dunkeln Lauts verwandelt dich,
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Hin ist dein Zauber – ein verfluchter Ort
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Ist dein Gestade fürderhin für mich,
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O Hyacintheninsel, goldne Zante,
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Isola d’oro, fior’ di Levante!
Arbeitsblatt zum Gedicht
PDF (23.9 KB)

Details zum Gedicht „An Zante“

Anzahl Strophen
1
Anzahl Verse
14
Anzahl Wörter
82
Entstehungsjahr
nach 1825
Epoche
Klassik,
Romantik,
Biedermeier

Gedicht-Analyse

Das Gedicht „An Zante“ wurde von Edgar Allan Poe verfasst, einem amerikanischen Schriftsteller des 19. Jahrhunderts, der für seine düstere und oft makabere Literatur bekannt ist. Das Gedicht wurde vermutlich während Poes Schaffenszeit im mittleren 19. Jahrhundert verfasst.

Beim ersten Lesen des Gedichts fällt auf, dass es von Verlust und Trauer geprägt ist. Der Autor beschreibt die Insel Zante, die bei ihm starke Gefühle und Erinnerungen auslöst. Diese sollen sowohl schön als auch schmerzhaft sein und das lyrische Ich hat das Gefühl, dass der magische Reiz der Insel nun verloren ist.

Inhaltlich gibt das lyrische Ich an, dass die Insel Zante einst ein Ort von großer Bedeutung und Freude für es war. Es erinnert sich an zahlreiche glückliche Momente und Träume, die es dort erlebt hat. Jedoch ist eine Person, die darin eine wichtige Rolle spielte, nicht mehr anwesend, was bei dem lyrischen Ich tiefe Trauer auslöst. Um diese Person wird mit „von ihr, von ihr“ und „nie mehr verweilt, nie mehr!“ getrauert. Im Zusammenhanmit der „verlorenen Hoffnungen“ könnte dies auf den Tod dieser Person hindeuten oder auf eine Trennung. Die Insel hat für das lyrische Ich ihre Magie verloren und wurde zu einem „verfluchten Ort“.

Das Gedicht ist aus dem romantischen Stil des 19. Jahrhunderts, was sich in der emotionalen und bildlichen Sprache widerspiegelt. Der Gebrauch von wiederholten Redewendungen und Worten wie „nie mehr, nie mehr“ und „von ihr, von ihr“ intensiviert die Melancholie und Betonung von Verlust und Trauer. Weiterhin sind die Verweise auf „Erinnerungszauber“ und „magischen, dunklen Lauts“ typisch für Poes Stil und seine Vorliebe für das Mystische und Übernatürliche. Formal besteht das Gedicht aus vierzehn Versen, wobei es das Sonett-Format bricht, indem die Verse nicht in klar definierten Quartetten oder Terzetten angeordnet sind. Auch das Reimschema ist nicht deutlich auszumachen, was die Unvorhersehbarkeit des Themas und das Gefühl traumähnlicher Erinnerungen verstärkt.

Zusammenfassend beschäftigt sich das Gedicht mit Themen wie Erinnerung, Verlust und Trauer. Es zeigt, wie Orte und ihre Bedeutung eng mit den Menschen und Erfahrungen verbunden sind, die wir mit ihnen verbinden, und wie sich diese Bedeutung ändern kann, wenn diese Menschen oder Erfahrungen nicht mehr Teil unseres Lebens sind.

Weitere Informationen

Das Gedicht „An Zante“ stammt aus der Feder des Autors bzw. Lyrikers Edgar Allan Poe. 1809 wurde Poe in Boston, USA geboren. Zwischen den Jahren 1825 und 1849 ist das Gedicht entstanden. Erscheinungsort des Textes ist Berlin. Das Gedicht lässt sich anhand der Entstehungszeit des Gedichtes bzw. von den Lebensdaten des Autors her den Epochen Klassik, Romantik, Biedermeier, Junges Deutschland & Vormärz oder Realismus zuordnen. Die Angaben zur Epoche prüfe bitte vor Verwendung auf Richtigkeit. Die Zuordnung der Epochen ist ausschließlich auf zeitlicher Ebene geschehen. Da sich die Literaturepochen zeitlich teilweise überschneiden, ist eine reine zeitliche Zuordnung fehleranfällig. Das Gedicht besteht aus 14 Versen mit nur einer Strophe und umfasst dabei 82 Worte. Die Gedichte „Das ruhlose Thal“, „Das verwunschene Schloß“ und „Der Eroberer Wurm“ sind weitere Werke des Autors Edgar Allan Poe. Auf abi-pur.de liegen zum Autor des Gedichtes „An Zante“ weitere 17 Gedichte vor.

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