An die Ersehnte von Richard Dehmel

Ich habe dich Gerte getauft, weil du so schlank bist
und weil mich Gott mit dir züchtigen will,
und weil eine Sehnsucht in deinem Gang ist
wie in schmächtigen Pappeln im April.
 
Ich kenne dich nicht - aber eines Tages
wirst du im Sturm an meine Türe klopfen,
und ich werde öffnen auf dies Klopfen,
und meine zuchtlose Brust wird gleichen Schlages
an Deine zuchtlosen Brüste klopfen.
 
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Denn ich kenne dich - deine Augen glänzen wie Knospen,
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und du willst blühen, blühen, blühen!
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und deine jungen Gedanken sprühen
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wie gepeitschte Sträucher an Sturzbächen;
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und du möchtest wie ich den Stürmen Gottes trotzen
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oder zerbrechen!
Arbeitsblatt zum Gedicht
PDF (24.1 KB)

Details zum Gedicht „An die Ersehnte“

Anzahl Strophen
3
Anzahl Verse
15
Anzahl Wörter
104
Entstehungsjahr
1863 - 1920
Epoche
Moderne

Gedicht-Analyse

Das Gedicht „An die Ersehnte“ stammt aus der Feder des Autors bzw. Lyrikers Richard Dehmel. Im Jahr 1863 wurde Dehmel in Wendisch-Hermsdorf, Mark Brandenburg geboren. Im Zeitraum zwischen 1879 und 1920 ist das Gedicht entstanden. Eine Zuordnung des Gedichtes zur Epoche Moderne kann aufgrund der Entstehungszeit des Gedichtes bzw. der Lebensdaten des Autors vorgenommen werden. Bei dem Schriftsteller Dehmel handelt es sich um einen typischen Vertreter der genannten Epoche. Das 104 Wörter umfassende Gedicht besteht aus 15 Versen mit insgesamt 3 Strophen. Weitere Werke des Dichters Richard Dehmel sind „Bastard“, „Bitte“ und „Büßende Liebe“. Zum Autor des Gedichtes „An die Ersehnte“ liegen auf unserem Portal abi-pur.de weitere 522 Gedichte vor.

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