Hamlet von Franz Grillparzer

Es geht ein Königssohn im kalten Norden,
Dem man des Lebens Urquell dort erschlug,
Den Thron besitzen, die den Vater morden,
Die Mutter teilt des Mörders Lust und Trug.
 
Es muß Hyperion dem Satyr weichen,
Der Lumpenkönig ist zu schaden klug.
In all den angestammten weiten Reichen
Kaum noch ein Ort, der zum Asyl genug.
 
Und Rosenkranz und Güldenstern, Gervinus
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Polonius wollt ich sagen, wie ich muß
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Sie spreiten aus ihr langgedehntes Minus,
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Die Zunge, steilrecht, bildet es zum Plus.
 
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Auch an Ophelien wird es nimmer fehlen,
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Das Herz, zumal bei Weibern, hat nicht Rast,
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Im Sturme, wie der Schiffe, so der Seelen,
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Mehrt selbst die reichste Ladung nur die Last.
 
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Da mahnt denn alle Welt zum Wirken, Handeln!
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Allein der Hebel braucht doch Ort und Statt,
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Der stärkste Sinn muß sich in Mißmut wandeln,
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Fehlt erst der Raum zum Anlauf und zur Tat.
Arbeitsblatt zum Gedicht
PDF (24.5 KB)

Details zum Gedicht „Hamlet“

Anzahl Strophen
5
Anzahl Verse
20
Anzahl Wörter
144
Entstehungsjahr
1791 - 1872
Epoche
Biedermeier,
Realismus

Gedicht-Analyse

Der Autor des Gedichtes „Hamlet“ ist Franz Grillparzer. Der Autor Franz Grillparzer wurde 1791 in Wien geboren. In der Zeit von 1807 bis 1872 ist das Gedicht entstanden. Von der Entstehungszeit des Gedichtes bzw. von den Lebensdaten des Autors her lässt sich das Gedicht den Epochen Biedermeier oder Realismus zuordnen. Bei Grillparzer handelt es sich um einen typischen Vertreter der genannten Epochen. Das vorliegende Gedicht umfasst 144 Wörter. Es baut sich aus 5 Strophen auf und besteht aus 20 Versen. Weitere bekannte Gedichte des Autors Franz Grillparzer sind „Der Wunderbrunnen“, „Entsagung“ und „Vorzeichen“. Auf abi-pur.de liegen zum Autor des Gedichtes „Hamlet“ weitere 300 Gedichte vor.

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